SNB-Direktoriumspräsident Philipp Hildebrand.
Zürich – SNB-Präsident Philipp Hildebrand hofft, dass die Banken in Zukunft nachhaltiger wirtschaften. Die richtigen Anreize dazu sollen die regulatorischen Reformen setzen, erklärte Hildebrand in der «Schweizer Illustrierten» vom 28.11. Dabei sollte jeder Einzelne aus der Krise lernen und sein Verhältnis zu Geld ändern.
Europa befinde sich aktuell in einer schweren Krise und die Schweiz sei keine «Insel der Glückseligkeit», weil sie in Europa eingebettet ist, sagte Hildebrand weiter. Er prophezeit schwierige Jahre für die Schweiz. Das Land müsse sich flexibel positionieren und dann auf die veränderten Verhältnisse reagieren. «Das ist das klassische Erfolgsrezept unseres kleinen Landes.» Dazu gehöre auch die unabhängige Geld- und Währungspolitik. «Den Franken wird es noch lange geben. Allerdings ist er hoch bewertet.» Die SNB gehe aber davon aus, dass er sich weiter abschwächen wird.
Prägendes Ereignis UBS-Rettung
Eines der prägendsten Ereignisse der letzten Jahre sei zweifellos die Rettung der UBS und die Stabilisierung des Finanzplatzes Schweiz gewesen, so Hildebrand weiter. Dabei habe er sich am 21. September 2008, einem Sonntagmorgen, mit den damaligen UBS-Verantwortlichen Peter Kurer (VR-Präsident) und Marcel Rohner (CEO) sowie mit Eugen Haltiner und Daniel Zuberbühler von der Finanzmarktaufsicht Finma und dem SNB-Kollegen Thomas Jordan getroffen und beraten.
Man habe an diesem Treffen erkannt, dass die Lage ernst ist und dass es einen Rettungsplan braucht. Damit bis am 16. Oktober das Rettungspaket im Umfang von maximal 60 Mrd CHF verkündet werden konnte, sei fast pausenlos daran gearbeitet worden. Die UBS- und SNB-Spitzen hätten sich dazu an einem diskreten Ort in Zürich getroffen. «Ich bin immer noch sehr stolz, dass nichts nach draussen gedrungen ist, obwohl am Ende so viele Leute bei uns, in der UBS und in der Regierung davon wussten», so Hildebrand. (awp/mc/ps)