SNB erzielt 2016 definitiven Gewinn von 24,5 Mrd Franken

Thomas Jordan

SNB-Direktionspräsident Thomas Jordan. (Bild: SNB)

Bern – Laut dem definitiven Jahresergebnis der Schweizerischen Nationalbank (SNB) für 2016 erhält die öffentliche Hand 1,7 Mrd CHF. Damit gehen rund 200 Mio mehr an Bund und Kantone als die SNB im Januar in Aussicht gestellt hatte. An die öffentliche Hand fliessen für das Geschäftsjahr 2016 neben der ordentlichen Gewinnausschüttung von einer Milliarde CHF zusätzlich 700 Mio CHF, wie die SNB am Montag bekannt gab.

Diese Zusatzausschüttung ergibt sich aus der neuen Vereinbarung zur Gewinnausschüttung. Demnach erhalten Bund und Kantone eine weitere Milliarde, sobald die Ausschüttungsreserve nach Gewinnverwendung über 20 Mrd CHF beträgt. Ansonsten wird die Zusatzausschüttung entsprechend gekürzt.

Nach einem Verlust von 23 Mrd CHF im 2015 erzielte die SNB im vergangenen Jahr einen Gewinn von 24,5 Mrd. Im Januar hatte die Nationalbank bereits ein Ergebnis von gut 24 Mrd CHF vorausgesagt. Dass die SNB für das Jahr 2016 einen Gewinn schreiben würde, zeichnete sich ab. Für die erste Jahreshälfte wies die Nationalbank einen Erfolg von 21,3 Mrd aus. Im dritten Quartal stieg dieser auf 28,7 Mrd an.

Gewinne auf Devisenanlagen
Der Grossteil des Jahresgewinns geht auf die umfangreichen Devisenanlagen zurück. So verdiente die Nationalbank auf den Fremdwährungspositionen 19,4 Mrd CHF. Davon entfielen 8,3 Mrd auf Zinserträge und 3 Mrd auf Dividendenerträge. Bei den Zinspapieren verbuchte die SNB Kursgewinne von 1,1 Mrd CHF. Die Beteiligungspapiere steuerten dank eines günstigen Börsenumfeldes 8,6 Mrd CHF zum Ergebnis bei. Dabei beliefen sich die wechselkursbedingte Verluste auf 1,7 Mrd CHF.

Daneben profitierte die SNB auch von einem höheren Goldpreis. Auf dem Goldbestand konnte aufgrund des um 11% gestiegenen Goldpreises einen Bewertungsgewinn von 3,9 Mrd erzielt werden.

Der Gewinn auf den Frankenpositionen stieg dank der im Januar 2015 eingeführten Negativzinsen auf 1,6 Mrd CHF, nach 1,2 Mrd im Vorjahr. Die Höhe der Strafzinsen betrug im vergangenen Jahr nämlich rund 1,5 Mrd.

Puffer für Wertverluste
Nach Berücksichtigung der Ausschüttungsreserve von 1,9 Mrd CHF beträgt der Bilanzgewinn 2016 somit 21,7 Mrd. Dies ermöglicht eine Dividendenzahlung von 15 CHF pro Aktie. Den Rückstellungen für Währungsreserven weist die Nationalbank 4,6 Mrd CHF zu. Der Gesamtbestand der Rückstellungen für die Währungsreserven erhöhte sich dadurch auf insgesamt 62,8 Mrd.

2016 kommt dabei erstmals eine neue Regelung zur Anwendung. Bis anhin berücksichtigte die SNB für die Berechnung das Doppelte der durchschnittlichen nominalen Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts (BIP) der letzten fünf Jahre. Neu erfolgt zusätzlich eine jährliche Mindestzuweisung, die 8% des Bestands der Rückstellungen am Ende des Vorjahres entspricht. So soll auch bei tiefen BIP-Zuwachsraten genügend Rückstellungen gebildet werden. (awp/mc/pg)

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