SNB erzielt 2024 Rekordgewinn von rund 80 Milliarden Franken

SNB erzielt 2024 Rekordgewinn von rund 80 Milliarden Franken
Sitz der Schweizerischen Nationalbank in Bern. (Foto: SNB)

Bern – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat 2024 dank der guten Entwicklung an den Finanzmärkten einen Rekordgewinn eingefahren. Entsprechend werden Bund und Kantone eine Ausschüttung von rund 3 Milliarden Franken erhalten.

Konkret weist die SNB nach provisorischen Berechnungen für das Gesamtjahr 2024 einen Gewinn von rund 80 Milliarden Franken (VJ -3,2 Mrd) aus. Dabei gab es laut Mitteilung vom Donnerstag bei den Fremdwährungspositionen einen Gewinn von rund 67 Milliarden, auf dem Goldbestand einen Bewertungsgewinn von 21,2 Milliarden und auf den Frankenpositionen einen Verlust von 7,4 Milliarden Franken.

Nach neun Monaten hatte die SNB ein Plus von 62,5 Milliarden verbucht, womit im vierten Quartal noch ein Gewinn von rund 17,5 Milliarden dazu kam.

Das Ergebnis der SNB ist jeweils überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig, starke Schwankungen sind deshalb die Regel. Die Notenbank sitzt bekanntlich auf einem gewaltigen Berg an Fremdwährungen. Diese wurden zur Verteidigung des 2015 aufgegebenen Euro-Mindestkurses und danach zur Schwächung des Franken gekauft. Einen Teil der Devisenreserven konnte die SNB zuletzt zwar abbauen, aber per Ende November standen sie immer noch bei über 720 Milliarden Franken.

Starkes erstes Quartal
2024 profitierte die SNB sowohl von der guten Entwicklung an den internationalen Aktienmärkten wie auch vom steigenden Goldpreis. Dazu kam, dass der Franken im ersten Quartal schwächelte, was das Ergebnis entsprechend positiv beeinflusste. In der Periode von Januar bis März erzielte die SNB denn auch mit 58,9 Milliarden Franken das höchste Quartalsergebnis der Geschichte. Die folgenden Quartale waren dann aber deutlich weniger positiv, im zweiten Jahresviertel gab es gar einen Verlust von 2,0 Milliarden Franken.

Der Gewinn für 2024 ist ein Rekordgewinn, das bisher beste Ergebnis stammte aus dem Jahr 2017 mit 54,4 Milliarden. Auch auf Jahressicht schwanken die Ergebnisse der SNB stark. 2022 beispielsweise erlitt die Nationalbank wegen der schwachen Entwicklung an den Aktien- und Anleihenmärkten einen Rekordverlust von 132,5 Milliarden Franken, so dass es zu keinen Ausschüttungen an Bund und Kantone kam. Auch 2023 konnten nach einem Verlust von 3,2 Milliarden keine Gewinne ausgeschüttet werden.

Zwei Jahre ohne Ausschüttungen
Insgesamt trug die SNB wegen der schwachen Vorjahre noch eine negative Ausschüttungsreserve in Höhe von 53,2 Milliarden Franken mit sich. Entsprechend war man bis weit ins Jahr eigentlich davon ausgegangen, dass es auch dieses Jahr bzw. für das vergangene Jahr keine Gewinnausschüttungen geben wird.

Der Rekordgewinn per Ende Jahr hat dies nun aber doch möglich gemacht. Der Bilanzgewinn, der für die Ausschüttungen bestimmend ist, betrug – nach Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven in Höhe von 11,6 Milliarden – per Ende Jahr rund 16 Milliarden Franken. Daher wird die SNB an ihre Aktionäre eine Dividendenzahlung in der laut Gesetz maximalen Höhe von 15 Franken pro Aktie auszahlen sowie insgesamt 3 Milliarden Franken an Bund und Kantone bezahlen. Nach diesen Auszahlungen wird die Ausschüttungsreserve rund 13 Milliarden Franken betragen.

Maximalausschüttung 6 Milliarden
Die derzeitige Gewinnausschüttung erfolgt gemäss einer Vereinbarung zwischen dem Finanzdepartement und der Nationalbank vom Januar 2021. Der auszuschüttende Betrag geht dabei zu einem Drittel an den Bund und zu zwei Dritteln an die Kantone. Letztmals hatte es 2022 bzw. für das Jahr 2021 eine Ausschüttung gegeben.

Damals konnten sich die Säckelmeister von Bund und Kantonen über Zahlungen von 6 Milliarden Franken freuen. Gemäss der oben erwähnten Vereinbarung besteht die Gewinnausschüttung aus einem Grundbetrag von 2 Milliarden Franken, der ausgeschüttet wird, sofern ein Bilanzgewinn von mindestens 2 Milliarden Franken vorhanden ist. Hinzu kommen vier mögliche Zusatzausschüttungen von je 1 Milliarde Franken, die vorgenommen werden, wenn der Bilanzgewinn 10, 20, 30 oder 40 Milliarden Franken erreicht.

Der ausführliche Bericht zum Jahresabschluss mit den definitiven Zahlen wird am 3. März veröffentlicht. (awp/mc/ps)

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