Thomas Jordan, SNB-Direktionspräsident ad interim.
Zürich – Die SNB hält an ihrer bisherigen Geldpolitik fest. «Der Rücktritt des Präsidenten führt nicht zu einer Änderung in der Ausrichtung der Geldpolitik», sagte SNB-Interimspräsident Thomas Jordan in einem Interview mit der «NZZ» (Ausgabe 21.01.). Zur Wechselkursuntergrenze zum Euro sieht Jordan «schlicht keine Alternative». Er bestätigte damit im Wesentlichen Aussagen von Anfang Januar.
Mit der Untergrenze von 1,20 CHF je Euro sei der Franken immer noch hoch bewertet und die Situation für die Schweizer Exportindustrie bleibe sehr herausfordernd, so Jordan. Wie lange die Untergrenze Bestand haben werde, lässt er offen: «Sie wird beibehalten, bis sie nicht mehr nötig ist». Der Mindestkurs gelte für unbestimmte Zeit.
Bereit weitere Massnahmen zu ergreifen
Zu den politischen Vorstössen, welche der SNB genauere Vorschriften machen möchten, meint Jordan: «Es ist wichtig für das Land, dass man sich der gefährlichen Konsequenzen solcher Vorstösse bewusst wird. Ein Verbot von Devisenmarkt-Iinterventionen durch die SNB oder eine Limitierung der Ausdehnung der Notenbank-Bilanz würden das Ende der gegenwärtigen Geldpolitik bedeuten.» Zur Forderung nach einer Erhöhung der Untergrenze äussert er sich folgendermassen: «Wir beobachten die Situation. Sollten es die wirtschaftliche Entwicklung und deflationäre Risiken erfordern, werden wir Massnahmen ergreifen, um die Preisstabilität sicherzustellen und die Wirtschaft zu schützen.» (awp/mc/ps)