SNB-Sitz Bern. (© SNB)
Zürich – Die schweizerischen Direktinvestitionen im Ausland (Kapitalexporte) beliefen sich 2012 wie im Vorjahr auf 42 Mrd. Franken. Waren 2011 Direktinvestitionen vor allem in Form von Krediten an Tochterunternehmen im Ausland vorgenommen worden, dominierten im Berichtsjahr Investitionen in Form von Beteiligungskapital. Die Investitionen der einzelnen Branchen entwickelten sich unterschiedlich: Höhere Direktinvestitionen als im Vorjahr tätigten die «Finanz- und Holdinggesellschaften», die Banken sowie die Branchengruppe «Transporte und Kommunikation», während die Direktinvestitionen der Versicherungen, der Handelsunternehmen und der Industrie zurückgingen. Die schweizerischen Unternehmen investierten mit 11 Mrd. Franken zwar mehr in Europa als im Vorjahr (5 Mrd. Franken). Der grösste Teil der Mittel (31 Mrd. Franken) floss jedoch in Tochterunternehmen in Übersee (Vorjahr 37 Mrd. Franken). Dabei nahmen die Direktinvestitionen in Nordamerika sowie in Mittel- und Südamerika zu, diejenigen in Asien fielen hingegen niedriger aus als im Vorjahr.
Der Kapitalbestand im Ausland nahm um 25 Mrd. auf 1071 Mrd. Franken zu. Der Anstieg war in erster Linie auf Kapitalexporte zurückzuführen, dagegen wirkte sich die Wechselkursentwicklung erneut leicht negativ auf den in Franken ausgewiesenen Kapitalbestand aus. Der Personalbestand im Ausland erhöhte sich um 2% auf 2,889 Mio. Beschäftigte. Wiederum stieg der Personalbestand in Asien am stärksten. Mittlerweile arbeitet dort beinahe jeder vierte der in einer Tochtergesellschaft im Ausland Beschäftigten.
Deutlich höhere Erträge aus Direktinvestitionen im Ausland
Die Erträge aus Direktinvestitionen im Ausland stiegen von 44 Mrd. auf 60 Mrd. Franken. Der Anstieg war in erster Linie auf höhere Erträge der «Finanz- und Holdinggesellschaften» zurückzuführen, doch auch die Industrie verzeichnete höhere Kapitalerträge.
Im Vergleich mit anderen Ländern verfügt die Schweiz über hohe Direktinvestitionen im Ausland. Gemessen am Kapitalbestand zählt die Schweiz weltweit zu den grössten Direktinvestoren (Quelle: IWF, http://cdis.imf.org). Gründe hierfür sind unter anderem die zahlreichen Hauptsitze grosser multinationaler Konzerne und die Beliebtheit der Schweiz als Standort für ausländisch beherrschte Holdinggesellschaften. Vor der Schweiz liegen die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Frankreich und Deutschland sowie mit den Niederlanden und Luxemburg zwei andere Holdingstandorte.
Tiefere Kapitalimporte für ausländische Direktinvestitionen im Inland
Die Kapitalimporte für ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz beliefen sich auf 10 Mrd. Franken (2011: 24 Mrd. Franken). Investoren im Ausland zogen für 10 Mrd. Franken Beteiligungskapital aus ihren Tochtergesellschaften in der Schweiz ab, im Vorjahr hatten sie 4 Mrd. Franken in Beteiligungskapital investiert. Neue Mittel wurden dagegen in Form von reinvestierten Erträgen und in Form von Konzernkrediten investiert.
Der Bestand der ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz erhöhte sich um 20 Mrd. auf 672 Mrd. Franken. Gemäss der Gliederung nach dem unmittelbaren Investor nahm in erster Linie der Kapitalbestand von Investoren aus der EU zu. Gemäss der Gliederung nach dem letztlich Berechtigten stieg jedoch der Kapitalbestand von Investoren aus den Vereinigten Staaten deutlich stärker an als derjenige von Investoren aus der EU.
Die Erträge auf den ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz nahmen von 34 Mrd. auf 41 Mrd. Franken zu. Massgebend waren in erster Linie höhere Erträge der Branchengruppen «Finanz- und Holdinggesellschaften» und «Transporte und Kommunikation».
Jeder zehnte Arbeitsplatz bei Unternehmen mit ausländischen Direktinvestoren
Unternehmen mit ausländischen Direktinvestoren zählten in der Schweiz 445’000 Beschäftigte. Dies entsprach 11% des gesamten inländischen Personalbestands im Industrie- und Dienstleistungssektor, der sich Ende 2012 auf 4,2 Mio. Beschäftigte belief. Deren Personalbestand ermittelt die Schweizerische Nationalbank in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Statistik.
Der Bericht ist ab 13. Dezember 2013 im Internet verfügbar unter www.snb.ch, Statistiken/Statistische Publikationen. (SNB/mc/ps)