SNB-Direktoriumsmitlied Andréa Maechler. (Foto: SNB/P. von Ah)
Zürich – «Eine gute effiziente Bankenregulierung ist essenziell für die Finanzstabilität.» Das sagte Andréa Maechler im Gespräch mit der «Sonntagszeitung» (Ausgabe vom 16.08.). Maechler wurde als erste Frau in das dreiköpfige Direktorium der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gewählt und leitet seit Anfang Juli das dritte Departement. Dort ist sie zuständig für die Finanzmärkte und den Devisenhandel, das operative Bankgeschäft sowie die Informatik.
Nach der Finanzkrise seien alle Grossbanken, auch die schweizerischen, zu tiefgreifenden Reformen gezwungen gewesen, sagte sie weiter. «Das hat bewirkt, dass sie heute besser kapitalisiert, liquider und stabiler sind als vor der Krise. Und weniger geneigt, hohe Risiken einzugehen.» Diese Entwicklung sei ohne Zweifel notwendig gewesen, unterstreicht Maechler.
«Too big to fail»-Problematik früh angegangen
Zudem habe die Schweiz, wegen der im Vergleich zur Schweizer Volkswirtschaft übermässigen Grösse ihrer Grossbanken, mit der Regelung zur «Too big to fail»-Problematik international sehr früh gehandelt. Wenn die Regulierung überarbeitet und umgesetzt sei, dürfte das Finanzsystem laut Maechler noch solider dastehen als heute.
Die Banken hätten tiefgreifende Reformen durchführen müssen, konstatiert Maechler weiter. «Ich bin beeindruckt, wie sie das tun und wie es ihnen gelingt, sich an eine Umgebung anzupassen, die sich seit der Finanzkrise völlig verändert hat.» (awp/mc/ps)