SNB: Zahlungsbilanz im ersten Quartal gesunken
SNB-CEO Philipp Hildebrand.
Bern – Der Überschuss der Ertragsbilanz der Schweiz ist im ersten Quartal gesunken. Dazu beigetragen haben vor allem die gesunkenen Kapitaleinkommen. Mit 17,3 Mrd CHF liegt der Ertragsbilanzüberschuss um 2 Mrd CHF tiefer als noch im Vorjahr, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Zahlungsbilanz der Schweizerischen Nationalbank (SNB) hervorgeht.
Der Saldo der Kapitaleinkommen ging von 9,7 Mrd auf 6,1 Mrd CHF zurück. Diesen Rückgang vermochten auch die gestiegenen Einnahmen bei den Dienstleistungsexporten nicht zu kompensieren. Per Saldo stieg der Einnahmenüberschuss bei den Dienstleistungen von 11,4 Mrd auf 14,5 Mrd CHF. Dagegen liegen die Nettowarenexporte mit 5,1 Mrd CHF leicht tiefer als im Vorjahr. Zwar erhöhten sich laut der SNB die Warenexporte um 6%, allerdings stiegen die Importe im gleichen Verhältnis an.
Nettokapitalexport deutlich gestiegen
Beim Kapitalverkehr weist die Bilanz einen Nettokapitalexport von 30,7 Mrd CHF aus, der sich damit gegenüber dem Vorjahresquartal mehr als verdreifacht hat. Dazu beigetragen hat insbesondere der Kapitalverkehr der SNB. Netto floss dadurch Kapital in der Höhe von 1 Mrd CHF aus der Schweiz ab. Vor Jahresfrist hatte ein Kapitalimport von 22,1 Mrd CHF resultiert, da die Nationalbank Swap- und Repogeschäfte mit Zentralbanken und Banken im Ausland abgebaut hatte.
Währungsreserven federn Kapialabfluss leicht ab
Auch bei den Direktinvestitionen resultierte ein Abfluss. Ihr Saldo weist einen Kapitalexport von 16,4 Mrd CHF aus, gegenüber 4,8 Mrd CHF im Vorjahr. Etwas aufgefangen wurde der Kapitalabfluss durch die Veränderung der Währungsreserven der Nationalbank. Diese erhöhten sich im ersten Quartal um 3,3 Mrd CHF. Vor Jahresfrist hatten die Transkationen der SNB und im Besonderen die Zukäufe von Euro mit Ausgaben von 31,7 Mrd CHF den Kapitalverkehr geprägt. Über das gesamte Jahr 2010 hatten sich die Währungsreserven gar um 137,8 erhöht. (awp/mc/upd/ss)