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Zürich – Der Devisenberg der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist 2013 wenig verändert gross geblieben. Per Ende Jahr betrug der Bestand an Anlagen in Fremdwährungen umgerechnet 435,2 Mrd CHF. Dies teilte die SNB in einer Eingabe beim Internationalen Währungsfonds (IWF) mit. Der Wert ist damit gegenüber den per Ende 2012 bilanzierten Devisenanlagen von 432,2 Mrd CHF um rund 0,7% gestiegen. In der Vorabeingabe beim IWF vor einem Jahr war der Wert auf 427,2 Mrd CHF beziffert worden.
Der Anstieg geht allerdings nicht auf Devisenmarkt-Interventionen der SNB zurück: Denn seit September 2012 hat die Notenbank keine Devisenkäufe zur Verteidigung ihres Euro-Mindestkurses von 1,20 CHF mehr tätigen müssen, wie SNB-Präsident Thomas Jordan Mitte Dezember bekräftigt hat. Zum Jahresende lag der Euro-Kurs bei 1,227 CHF weiterhin deutlich über dem Mindestkurs. Allerdings konnte die SNB offensichtlich auch noch nicht damit beginnen, ihren Devisenberg abzutragen. Der Wert der Devisenanlagen in CHF verändert sich hingegen marktbedingt durch die Wechselkurse.
Hinzu kommen Ertragsflüsse, sind doch die Devisenreserven der SNB überwiegend in Staatsanleihen und Aktien angelegt. Gemäss den letzten verfügbaren Zahlen von Ende September sind 77% in Staatsanleihen und 16% in Aktien investiert. Von den gesamten Devisenreserven lauteten 48% auf Euro und 27% auf US-Dollar.
Euro höher, Dollar und Yen tiefer
Beim Euro profitierte die SNB im Gesamtjahr 2013 von einem leichten Anstieg des Wechselkurses von rund 1,207 auf 1,227 CHF. Der Kurs des US-Dollar fiel dagegen von 91,3 auf 89,1 Rappen. Drastischer gaben der kanadische Dollar und der japanische Yen nach, die ebenfalls zu den Anlagewährungen der SNB gehören.
Wie am Montag in einer vorläufigen Schätzung angekündigt, erzielte die SNB auf ihren Fremdwährungspositionen 2013 dennoch einen Gewinn von circa 3 Mrd CHF. Hinzu kamen über 3 Mrd CHF aus dem Verkauf des UBS-Rettungsfonds StabFund.
Gold verlor 30 % an Wert
Wegen des Zerfalls des Goldpreises musste die SNB auf ihrem unveränderten Goldbestand dagegen einen Verlust von rund 15 Mrd CHF hinnehmen. Gemäss den Angaben beim IWF betrug der Wert der 1’040 Tonnen Gold der Nationalbank zum Jahresende gut 35,5 Mrd CHF nach 50,7 Mrd CHF per Ende 2012. Damit ist das Engagement der SNB in Devisen inzwischen über 12 Mal so gross wie jenes in Gold.
Die markanten Einbussen beim Gold führen bei der SNB 2013 zu einem Jahresverlust von 9 Mrd CHF. Zusätzlich stellt sie weitere 3 Mrd CHF als Polster für Währungsreserven zurück. Eine Gewinnausschüttung an Bund und Kantone ist damit nicht möglich, weil dadurch die Ausschüttungsreserve ins Minus fallen würde. Der Ausfall verschärft die Finanzprobleme vieler Kantone, von denen die meisten mit einer neuerlichen Ausschüttung von 1 Mrd CHF an Bund und Kantone gerechnet haben. (awp/mc/pg)