SNB schreibt 2012 einen Konzerngewinn von 6,9 Mrd CHF
SNB-Präsident Thomas Jordan. (Bild: SNB)
Bern / Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat im Geschäftsjahr 2012 wie bereits im Januar angekündigt einen Milliardengewinn erzielt. Auf Konzernebene betrug der Überschuss aufgrund hoher Bewertungsgewinne auf Fremdwährungspositionen und auf Gold 6,9 Mrd CHF, dies nach einem Gewinn von 13,1 Mrd CHF im Vorjahr. Im Stammhaus resultierte dabei ein Gewinn von 6,0 Mrd CHF, bestätigte die SNB am Donnerstag erste Angaben vom Januar.
Die Fremdwährungspositionen hätten mit einem positiven Ergebnis von 4,5 Mrd einen wichtigen Beitrag zum Konzerngewinn geleistet. Dabei seien die Erträge und Kurserfolge auf Zinspapieren und -instrumenten mit 8,4 Mrd und diejenige auf Beteiligungspapieren und -instrumenten mit 6,7 Mrd CHF die wesentlichsten Komponenten gewesen. Sie lagen in der Summe deutlich höher als die wechselkursbedingten Verluste von 10,6 Mrd.
Der Bewertungsgewinn auf dem Goldbestand von 1’040 Tonnen belief sich auf 1,4 (VJ 5,4) Mrd. Der Goldpreis pro Kilo habe sich im vergangenen Jahr nochmals leicht auf 48’815 CHF nach zuvor 47’473 CHF erhöht, hiess es.
UBS-Stabilisierungsfonds erneut mit positivem Ergebnis
Der von der SNB im Jahr 2008 mit toxischen Papieren der UBS gegründete Stabilisierungsfonds erzielte auch im Jahr 2012 ein positives Ergebnis. Der Gewinn betrug 2,0 Mrd nach 0,4 Mrd im Vorjahr. Die Anlagen des Fonds hätten von einer positiven Marktentwicklung an den Verbriefungsmärkten profitiert.
Unter Berücksichtigung der weiteren Erfolgskomponenten und der Verlustabsicherungen trug der Stabilisierungsfonds 939 Mio CHF zum Konzernergebnis bei. Das von der SNB für den Stabfund gewährte Darlehen wurde in der Berichtsperiode von 7,6 Mrd auf unter 4,4 Mrd reduziert. Die zusätzlich bestehenden Eventualverpflichtungen sanken um 61 Mio auf 750 Mio CHF.
1 Mrd CHF für Bund und Kantone
Nach der Zuweisung von 3,6 Mrd CHF an die Rückstellungen für Währungsreserven verbleibt ein ausschüttbarer Gewinn von 2,4 Mrd. Davon würden vereinbarungsgemäss 1 Mrd CHF an Bund und Kantone überwiesen. Die verbleibenden 1,4 Mrd CHF erhöhen die Ausschüttungsreserve auf 5,3 Mrd. Zusätzlich soll die jährliche Dividende von 1,5 Mio ausgeschüttet werden.
Der ausführliche Finanzbericht wird am 4. April 2013 im Geschäftsbericht der Schweizerischen Nationalbank publiziert.
Devisen im Gegenwert von 188 Mrd CHF erworben
Die SNB hat im vergangenen Jahr 2012 zur Sicherstellung des Mindestkurses EUR/CHF von 1,20 Fremdwährungen im Gegenwert von 188 Mrd CHF erworben. Die Devisengeschäfte werden dabei mit einem breiten Kreis von Gegenparteien im In- und Ausland abgeschlossen. Die Nationalbank akzeptiere global weit über hundert Banken als Gegenparteien und decke mit diesem Beziehungsnetz den relevanten Interbankenmarkt ab, heisst es im Rechenschaftsbericht 2012, der am Donnerstag erschienen ist. 2011 hatte die SNB Devisen im Gegenwert von 17,8 Mrd CHF erworben.
Die SNB ist bekanntlich seit dem 6. September 2011 bereit, zur Durchsetzung des Mindestkurses von 1,20 CHF pro Euro «nötigenfalls unbeschränkt Devisenkäufe zu tätigen». Aufgrund der Entwicklung der Devisenreserven dürften die Käufe letztes Jahr hauptsächlich in den Monaten Mai bis Juli stattgefunden haben.
Devisenreserven im Februar leicht gesunken
Die Devisenreserven der SNB sind im Februar leicht gesunken. Wie die SNB am Donnerstag auf ihrer Homepage mitteilte, nahm der Bestand um rund 1,75 Mrd CHF ab auf nunmehr 427,7 Mrd CHF per Ende Monat. Der Januar-Wert wurde auf 429,5 Mrd von 427,0 Mrd revidiert. Der Gesamtbestand an Reserven (exkl. Gold) lag Ende Februar bei 434,9 Mrd CHF, per Ende des Vormonates waren es revidiert 436,5 Mrd gewesen.
Die Daten wurden gemäss dem speziellen Standard zur Verbreitung von Wirtschafts- und Finanzdaten (Special Data Dissemination Standard, SDDS) des Internationalen Währungsfonds (IWF) erstellt. (awp/mc/ps)