SNB mit Milliardengewinn im Auftaktquartal

SNB mit Milliardengewinn im Auftaktquartal

SNB-Direktionspräsident Philipp Hildebrand.

Bern – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat nach dem sehr hohen Verlust im Jahr 2010 nun im ersten Quartal 2011 wieder einen Gewinn erzielt. Hauptgrund für den Überschuss von 1,9 Mrd CHF ist, dass sich der Franken gegenüber dem Euro etwas abschwächte.

Der Erfolg auf den Fremdwährungspositionen beträgt 1,6 Mrd CHF, wie die SNB am Freitag mitteilte. Das Volumen der Devisenanlagen stieg von 203,8 Mrd CHF Ende 2010 auf 211,9 Mrd CHF per Ende März 2011. Von den Devisenreserven hielt die SNB unverändert 55% in Euro. Weitere 25% lauten auf US-Dollar und 10% in Yen; diese beiden Währungen schwächten sich zum Franken im vergangenen Quartal aber ab. Weitere 338 Mio CHF Gewinn erzielte die SNB aus Kursgewinnen beim Stabilisierungsfonds für ehemalige Anlagen der UBS. Das Gesamtrisiko dieses Fonds ging von knapp 14 Mrd auf unter 12 Mrd CHF zurück. Der Erfolg auf den Goldbeständen der SNB blieb wegen des kaum veränderten Preises in Franken mit 11,5 Mio vergleichsweise gering.

Massive Euro- und Dollar-Käufe in der Kritik

Das Ergebnis der Nationalbank ist überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig. Starke Schwankungen sind deshalb die Regel und Rückschlüsse auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich, wie die SNB festhält. Allerdings kritisierten Politiker und Ökonomen im Nachhinein die massiven Euro- und Dollar-Käufe der Nationalbank im Kampf gegen die Frankenstärke. So hatte die SNB im Startquartal 2010 zwar einen Gewinn von 1,5 Mrd CHF erzielt. Wegen der dennoch eingetretenen Frankenhausse verzeichnete sie zum Jahresende aber einen hohen Kursverlust auf den Devisenbeständen und unter dem Strich einen Konzernverlust von 19,2 Mrd CHF. Dieses Resultat muss die SNB-Spitze an der heutigen Generalversammlung erneut verteidigen. (awp/mc/upd/ps)

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