SNB-Sichtguthaben wenig verändert
SNB-Sitz Zürich. (© SNB)
Zürich / Bern – Schweizer Banken haben in der vergangenen Woche etwas weniger Geld bei der Nationalbank deponiert als in der Woche davor. Ihre Giroguthaben sanken auf 383 von knapp 385 Mrd CHF, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Montag mitteilte. Die gesamten Sichtguthaben bei der SNB sind derweil minimal auf 443,4 Mrd CHF gestiegen.
Das deutete nach Ansicht von Experten darauf hin, dass die Währungshüter in der vergangenen Woche keine Devisenkäufe vornahmen. Denn kauft die SNB Devisen, schreibt sie den Frankengegenwert auf Girokonten gut.
Der Anstieg des Euro auf Kurse über 1,07 CHF dürfte demnach eine Folge von Marktbewegungen sein. Allerdings kann ein Rückgang der Girobestände auch damit zusammenhängen, dass Gelder abgezogen werden, weil die SNB seit dem 22. Januar einen Strafzins von 0,75% auf Einlagen erhebt, die den Freibetrag überschreiten.
In den zwei Wochen nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von 1,20 CHF am 15. Januar hatten die Guthaben um mehr als 40 Mrd CHF zugenommen. Damals war der Euro vorübergehend unter einen Franken abgesackt.
Grundsätzlich ist die SNB auch nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses weiterhin zu Devisenkäufen bereit. Die SNB werde im Devisenmarkt aktiv bleiben, wenn es sich als notwendig erweisen sollte, um die monetären Rahmenbedingungen in der Schweiz zu beeinflussen, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan in der vergangenen Woche in einem Vortrag in Brüssel. (awp/mc/ps)