Zürich – Die vor einem Jahr angekündigte koordinierte Aktion einiger Zentralbanken zur Stärkung der Liquiditätsversorgung wird bald ein weiteres Mal zurückgefahren. Liquidität in US-Dollar mit einer Laufzeit von 84 Tagen wird ab Juli nicht mehr angeboten.
Dies hätten die Bank of England, die Bank of Japan, die Europäische Zentralbank und die Schweizerische Nationalbank (SNB) in Absprache mit der Federal Reserve gemeinsam beschlossen, teilte die SNB am Freitag in einem Communiqué mit. Gründe dafür seien die anhaltenden Verbesserungen bei den Finanzierungsbedingungen für US-Dollar und die tiefe Nachfrage bei den kürzlich durchgeführten Operationen zur Liquiditätsversorgung mit US-Dollar.
Die erneute Änderung tritt ab 1. Juli in Kraft. Der bereits publizierte Zeitplan für die Auktionen bis 30. Juni 2021 bleibe unverändert, schrieb die SNB. Ab 1. Juli 2021 würden die genannten Zentralbanken weiterhin wöchentliche Operationen mit siebentägiger Laufzeit durchführen.
Bereitschaft zur Anpassung an Marktbedingungen
Diese Zentralbanken seien bereit, die US-Dollar-Liquiditätsversorgung auch künftig den Marktbedingungen anzupassen. Das könnte auch eine Wiederaufnahme von 84-tägigen Operationen bedeuten, hiess es weiter.
Die Swap-Linien zwischen diesen Zentralbanken seien stehende Fazilitäten, die als wichtige Liquiditätsabsicherung zum Abbau von Anspannungen an den globalen Finanzierungsmärkten zur Verfügung stehen würden. Sie trügen dazu bei, die Auswirkungen solcher Anspannungen auf die Kreditversorgung der Haushalte und Unternehmen im In- und Ausland abzufedern.
Im vergangenen Jahr hatten die die Bank of England, die Bank of Japan, die Europäische Zentralbank, die amerikanische Federal Reserve und die SNB die Frequenz der Operationen für siebentägige Laufzeiten von dreimal pro Woche auf einmal wöchentlich gesenkt. (awp/mc/ps)