SNB-Direktoriumspräsident Thomas Jordan. (© SNB)
Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) weist für das Jahr 2013 einen Verlust von 9,1 Mrd. Franken aus (Vorjahr: Gewinn von 6,0 Mrd. Franken). Einem Bewertungsverlust auf dem Goldbestand von 15,2 Mrd. Franken stehen ein Gewinn von 3,1 Mrd. Franken bei den Fremdwährungspositionen sowie ein Ertrag von 3,4 Mrd. Franken aus dem Verkauf des Stabilisierungsfonds gegenüber, wie die SNB am Freitag mitteilte.
Die Nationalbank hat die Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven für das abgelaufene Geschäftsjahr auf 3,0 Mrd. Franken festgelegt. Nach dieser Zuweisung resultiert ein Jahresergebnis von minus 12,1 Mrd. Franken. Da dieser Verlust deutlich höher ist als die Ausschüttungsreserve von 5,3 Mrd. Franken, kann die Nationalbank gemäss den Bestimmungen des Nationalbankgesetzes sowie der Gewinnausschüttungsvereinbarung mit dem Eidgenössischen Finanzdepartement für das Jahr 2013 weder eine Dividende an die Aktionäre ausrichten noch eine Gewinnausschüttung an Bund und Kantone vornehmen.
Bewertungsverlust auf dem Goldbestand
Mit 34 195 Franken pro Kilogramm notierte der Goldpreis um 30% tiefer als Ende 2012 (48 815 Franken). Auf dem unveränderten Goldbestand von 1040 Tonnen ergab dies einen Bewertungsverlust von 15,2 Mrd. Franken (Gewinn von 1,4 Mrd. Franken).
Gewinn auf den Fremdwährungspositionen
Für das Geschäftsjahr 2013 verzeichnete die Nationalbank 6,9 Mrd. Franken an Zinserträgen und 1,7 Mrd. Franken an Dividendenerträgen aus den Devisenanlagen. Das allgemein höhere Zinsniveau führte zu Kursverlusten von 8,7 Mrd. Franken auf den Zinspapieren und -instrumenten. Die Beteiligungspapiere und -instrumente dagegen profitierten vom günstigen Börsenumfeld und trugen mit 13,7 Mrd. Franken zum Erfolg bei.
Die wechselkursbedingten Verluste betrugen insgesamt 10,5 Mrd. Franken. Die Wechselkursgewinne auf dem Euro konnten die Verluste auf den anderen Anlagewährungen, insbesondere auf dem japanischen Yen und dem US-Dollar, nicht kompensieren.
Nach Berücksichtigung der verschiedenen weiteren Erfolgskomponenten resultierte auf den Fremdwährungspositionen insgesamt ein Gewinn von 3,1 Mrd. Franken (4,7 Mrd. Franken).
Verlust auf den Frankenpositionen
Der Verlust auf den Frankenpositionen von insgesamt 96,4 Mio. Franken (Gewinn von 101,1 Mio. Franken) setzte sich im Wesentlichen aus Kursverlusten von 161,9 Mio. Franken und Zinserträgen von 79,4 Mio. Franken zusammen.
Verkauf des Stabilisierungsfonds
Das Darlehen an den Stabilisierungsfonds wurde am 15. August 2013 getilgt. Die Tilgung des Darlehens der Nationalbank durch den Stabilisierungsfonds bildete eine Voraussetzung dafür, dass die Optionstransaktion zum Verkauf des Stabilisierungsfonds an die UBS eingeleitet werden konnte. Als Optionsstichtag wurde der 30. September 2013 bestimmt, d.h., das ökonomische Risiko ging mit diesem Datum an die UBS über und der Verkauf des Stabilisierungsfonds an die UBS erfolgte im November 2013.
Per Stichtag wies der Stabilisierungsfonds einen Nettovermögenswert von 6,5 Mrd. US-Dollar auf. Die UBS bezahlte für den Kauf 3,8 Mrd. US-Dollar. Dies entsprach dem vertraglich geregelten Anteil der Nationalbank am Eigenkapital des Stabilisierungsfonds per Ende September 2013. Gemäss den im Herbst 2008 getroffenen Vereinbarungen fiel die erste Milliarde des Eigenkapitals an die Nationalbank, und der Rest, also 5,5 Mrd. US-Dollar, wurde hälftig geteilt. Der Verkauf des Stabilisierungsfonds beeinflusste das Jahresergebnis 2013 der Nationalbank positiv mit 3,4 Mrd. Franken.
Rückstellungen für Währungsreserven
Im Rahmen der jährlichen Überprüfung beschloss der Bankrat aufgrund der bestehenden hohen Marktrisiken, die in der Bilanz der Nationalbank enthalten sind, für das Geschäftsjahr 2013 wiederum das Doppelte der durchschnittlichen nominalen BIP-Wachstumsrate der vorangegangenen fünf Jahre als Berechnungsgrundlage für die Zuweisung anzuwenden. Damit betrug die Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven 3,0 Mrd. Franken. (SNB/mc/ps)