Paris – Die französische Bank Société Générale (SocGen) ist schwach in das neue Jahr gestartet – zumindest gemessen am Ertrag und Gewinn. Positiv überrascht hat die Bank dagegen beim Kapital. Hier stand Société Générale Ende März deutlich besser da, als Experten erwartet hatten. An der Börse sorgte das für ein deutliches Kursplus bei der Aktie, die sich zuletzt allerdings auch wesentlich schlechter entwickelt hatte als die meisten Bank-Titel.
Die Kernkapitalquote sei im ersten Quartal um 0,55 Prozentpunkte auf 11,7 Prozent gestiegen, teilte der BNP-Paribas-Konkurrent am Freitag in Paris mit. «Dies ist ein Ergebnis der in den vergangenen Monaten eingeleiteten Massnahmen zum Konzernumbau», sagte Bankchef Frederic Oudéa. Dies sei ein deutlicher Schritt zum Ziel des Managements, die Kernkapitalquote so schnell wie möglich auf 12 Prozent zu steigern.
Experten wie die UBS-Analystin Lorraine Quoriez lobten die Kapitalquote. Wie erwartet schwach fiel hingegen die Entwicklung von Ertrag und Gewinn aus. Unter dem Strich verdiente die Bank 631 Millionen Euro und damit 26 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Erträge sanken um knapp zwei Prozent auf 6,2 Milliarden Euro.
Probleme im Investmentbanking und im heimischen Filialgeschäft
Die Rückgänge sind für Experten keine Überraschung, nachdem die Bank zuletzt vor allem im Investmentbanking und im heimischen Filialgeschäft Probleme hatte. Konzernchef Oudéa hatte deshalb bei der Vorlage der Jahreszahlen Anfang Februar angekündigt, dass der Sparkurs verschärft wird. Dabei gibt es vor allem Einschnitte im Handelsgeschäft, das zuletzt besonders schlecht lief.
Das schwache Geschäft an den Kapitalmärkten war ein Grund, warum sich die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten so schlecht entwickelte wie kaum ein anderes Papier in der Branche. Nach der Zahlenvorlage konnte sich die Aktie aber etwas von den Verlusten der vergangenen Monate erholen. Das Papier gewann am Freitag bis zum Mittag mehr als drei Prozent und war damit der stärkste Titel im Stoxx 600 Banks.
Anders sieht es mit Blick auf die vergangenen zwölf Monaten aus – über diesen Zeitraum gesehen verlor die Aktie trotz der Gewinne am Freitag knapp 35 Prozent und liegt damit fast am Ende des europäischen Branchenindex. (awp/mc/upd/pg)