SocGen-CEO Frederic Oudea.
Paris – Die von der Finanzkrise schwer betroffene französische Grossbank Société Générale (SocGen) hat sich im vergangenen Jahr wieder erholt. Nach einem erwarteten Gewinnsprung im vierten Quartal machte die SocGen im Gesamtjahr mit 3,92 Milliarden Euro fast sechsmal mehr Gewinn als im Vorjahr, wie das Institut am Mittwoch in Paris mitteilte.
Allein im Schlussquartal vervierfachte die Bank ihren Gewinn auf 874 Millionen Euro. Als Hauptgrund gab sie die stark gesunkenen Kosten für die Kreditrisikovorsorge an. Diese lagen mit 4,2 Milliarden Euro rund 1,6 Milliarden unter dem Vorjahr. Vorbörslich verlor die Aktie dennoch rund zwei Prozent. Bei den Erträgen, die 2010 bei 26,4 Milliarden Euro lagen, steigerte sich die Bank um mehr als 20 Prozent. Nach einem mageren Jahr 2009 sollen auch die Aktionäre wieder grosszügiger bedacht werden: Der Verwaltungsrat schlug eine Dividende von 1,75 Euro pro Aktie nach 0,25 Euro im Vorjahr vor.
Besser als Konkurrenz
Die Konkurrenz hatte sich im vergangenen Jahr nicht so gut geschlagen wie die SocGen: etwa Goldman Sachs und Credit Suisse mussten Gewinnrückgänge, vor allem im vierten Quartal verbuchen, vor allem wegen mauer Geschäfte beim Investmentbanking. Die französische Grossbank wiederum konnte beim Investmentbanking trotz eines die ganze Branche betreffenden Knicks im dritten Quartal den Jahresgewinn deutlich verbessern: von 663 Millionen im Vorjahr auf 1,73 Milliarden Euro. Die SocGen war durch die Finanzkrise zunächst besonders stark abgestürzt, weil sie sich stärker als andere französischen Banken dem risikoreichen Investmentbanking verschrieben hatte.
Ziele bekräftigt
Bankchef Frederic Oudea sagte, auch das laufende Jahr könne für die Bank erfolgreich werden. Er erneuerte den Ausblick, dass die SocGen 2012 um die 6 Milliarden Euro Gewinn machen werde. Die Bank setzte sich zudem als Ziel, Wachstum mit niedrigem Risiko zu erreichen und ihre Kapitalbasis zu stärken, um die neuen Kapitalregeln (Basel III) zu erfüllen. Sie bekräftigte auch ihr Ziel, 2013 eine Kernkapitalquote (Core Tier 1) von 8,5 Prozent zu halten, die sie 2010 erreicht hatte. (awp/mc/ss)