S&P: Banken-Stresstest für Ratings folgenlos

S&P: Banken-Stresstest für Ratings folgenlos

Frankfurt am Main – Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) erwartet nicht, dass die Ergebnisse des diesjährigen Stresstestverfahrens im europäischen Bankensektor zu Ratingveränderungen führen werden. «Unsere Überprüfungen der Kreditprofile einzelner Institute auf Stand-alone-Basis gehen bereits von Kapitalpositionen unter harten Stress-Szenarien aus.»

Dies sagte Michelle Brennan, als Criteria Officer der europäischen Bankengruppe von S&P für die Rating-Methodik zuständig der «Börsen-Zeitung» vom Samstag. Vor der im Juni erwarteten Veröffentlichung der Stresstestergebnisse durch die Europäische Bankenaufsicht (EBA) attestiert der Bonitätsprüfer der neuen Behörde zwar, dass die angewendeten Stress-Szenarien ausreichend streng seien, um die Märkte hinsichtlich der Kapitalausstattung der Banken zu beruhigen. «Allerdings sind sie nicht zwingend genug, um auf erhebliche Kapitaldefizite schliessen zu können», fügte Brennan hinzu.

Staatspleiten oder Umschuldungen nicht berücksichtigt
Nicht hinreichend berücksichtigt werde die Möglichkeit einer Pleite oder Umschuldung einzelner Länder. «Die diesjährige Methodologie für den Stresstest der EBA adressiert einige, aber nicht alle Schwachstellen der letztjährigen Übung», so Brennan. (awp/mc/ps)

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