S&P bestätigt Irland-Rating mit «BBB+»
London – Die Ratingagentur Standard & Poor`s (S&P) hat die Kreditwürdigkeit von Irland bestätigt und so für Erleichterung an den Märkten gesorgt. Die Note liege weiterhin bei «BBB+», teilte die Ratingagentur am Freitag in London mit. Zudem sei der Ausblick «stabil». Es droht also keine Herabstufung. Die aktuelle Note liegt drei Noten über Ramschniveau, also dem spekulativen Anlagebereich.
S&P sieht eine Stabilisierung des Schuldenstandes und würdigt die Entschlossenheit der Regierung bei der Bewältigung der Krise.
Moody’s bewertet Irland auf Ramschniveau
Viele Beobachter hatten befürchtet, dass auch S&P die irische Kreditwürdigkeit wie bereits Moody`s auf Ramschniveau (`Ba1`) senken könnte. Die dritte Ratingagentur Fitch bewertet Irland wie S&P mit «BBB+» Die Haushaltspolitik der irischen Regierung dürfte laut S&P die Staatsfinanzen auf einen nachhaltigen Weg bringen. Es gebe in der irischen Politik einen starken Konsens in Fragen des Etats. Das Haushaltsdefizit dürfte laut S&P im Jahr 2015 wieder unter die europäische Zielmarke von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukt (BIP) sinken. Seit 2008 habe die als offenste geltende Volkswirtschaft der Eurozone ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessert, hiess es. Dies dürfte mittelfristig das Wirtschaftswachstum stützen.
Rückkehr Irlands an den Markt 2013?
Positiv werde sich auch die Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) für die Kredite aus dem europäischen Rettungsmechanismus EFSF auswirken, schreibt S&P. Die Ratingagentur erwartet, dass Irland nach Auslaufen des Hilfsprogramms in der zweiten Jahreshälfte 2013 wieder an die Märkte zurückkehren kann. Die Zinskosten dürften dann bei sechs Prozent oder niedriger liegen. Diese dürften für das Land verkraftbar sein. Allerdings müsse Irland alle fiskalischen Ziele erfüllen. Irland musste vor allem wegen einer schweren Bankenkrise den EFSF in Anspruch nehmen. S&P erwartet nicht, dass hier weitere grösser Belastungen auf das Land zukommen. Der Schuldenstand im Verhältnis zum BIP dürfte im Jahr 2013 seinen Gipfel erreicht haben und im Jahr 2015 auf 103 Prozent zurückfallen.
Märkte reagieren erleichtert
Das Rating wurde von den Märkten mit grosser Erleichterung aufgenommen. So gingen die Renditen irischer Staatsanleihen deutlich zurück. Im Mittagshandel rutschte die Rendite von zehnjährigen Staatsanleihen um 0,18 Prozentpunkte auf 9,782 Prozent. Noch stärker gerieten die Renditen spanischer Staatsanleihen unter Druck. Hier fiel die Rendite gar um 0,29 Punkte auf 5,973 Prozent. Auch die Renditen italienischer Staatsanleihen gaben nach. Der Eurokurs legte leicht zu. (awp/mc/upd/ps)