S&P-Deutschlandchef verteidigt Ratingagenturen
S&P-Deutschlandchef Torsten Hinrichs.
Berlin – In der Diskussion um die Macht der Ratingagenturen hat der Deutschlandchef von Standard & Poor’s, Torsten Hinrichs, seine Branche verteidigt. «Wir stufen Länder nicht immer herab, wenn sie Geld einsammeln müssen, sondern wir haben eine kontinuierliche und andauernde Überwachung aller Schuldner an den Märkten», sagte er am Mittwoch im ARD-«Morgenmagazin».
Die Bewertung von Ländern und anderer Kapitalmarktteilnehmer sei «absolut wichtig» für Investoren. «Nur so ist gewährleistet, dass die Investoren sich ein breites Bild machen können über die Qualitäten an den Kapitalmärkten und eine Wahl treffen können, in welche Papiere sie investieren wollen.»
Moody’s stuft Portugal auf «Ramsch»-Niveau ab
Weltweit gebe es rund hundert Ratingagenturen, sagte der Deutschlandchef der US-Ratingagentur. «Die Bedeutung, die den grossen Dreien weltweit zugemessen wird, haben diese sich erarbeitet über die Treffgenauigkeit ihrer Ratings über die letzten Jahrzehnte.» Die Ratingagentur Moody’s hatte am Dienstag die langfristigen Staatsanleihen von Portugal um vier Stufen von «Baa1» auf «Ba2» abgestuft – und damit auf «Ramsch»-Niveau. Diese Anleihen gelten somit nun als «nicht geeignet für ein Investment». (awp/mc/ps)