Madrid – Das marode Geldinstitut Bankia steckt tief in den roten Zahlen. In den ersten neun Monaten des Jahres beliefen sich die Verluste der verstaatlichten Bank auf den Rekordwert von 7,05 Milliarden Euro, wie das Institut am Freitagabend mitteilte. Hintergrund seien die Rückstellungen in Höhe von 11,5 Milliarden Euro zur Sanierung der faulen Immobilienkredite. Diese Zahl entspreche 75 Prozent der erforderlichen Rücklagen.
Allein im dritten Quartal verzeichnete das Geldinstitut einen Verlust von 2,6 Milliarden Euro. Die Verluste für 2012 werden insgesamt auf zehn Milliarden Euro geschätzt. Die faulen Kredite erreichten in den ersten neun Monaten des Jahren einen Rekordwert von 13,3 Prozent. Die Kernkapitalquote lag Ende September bei 4,7 Prozent, weit unter dem erforderlichen Minimum von acht Prozent.
Finanzbedarf von 19 Milliarden Euro
Der Zusammenbruch von Bankia hatte im Mai die tiefe spanische Bankenkrise ausgelöst. Das Geldhaus benötigt für seine Sanierung eine Finanzspritze von 19 Milliarden Euro. Dieser Betrag soll aus der im Juni zugesagten EU-Bankenhilfe für Spanien im Volumen von bis zu 100 Milliarden Euro fliessen und entspricht in etwa 46 Prozent der Hilfe, die der spanische Finanzsektor insgesamt für seine Sanierung benötigt. Bislang hat jedoch noch keine der maroden spanischen Banken die versprochene Hilfe bekommen. (awp/mc/ps)