SPIEGEL ONLINE: Würden Sie diesem Mann Ihre Bitcoin anvertrauen?
Die wilde Geschichte der Kryptobörse QuadrigaCX und ihres verstorbenen Gründers Gerry Cotten wird noch wilder. Ein neuer Untersuchungsbericht fördert reihenweise Betrügereien und Absurditäten zutage.
Die Kryptobörse QuadrigaCX war, solange sie existierte, ein durch und durch fragwürdiges Unternehmen. So viel ist bereits seit dem ersten Untersuchungsbericht der Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young klar. Sie waren von einem kanadischen Gericht beauftragt worden, im Rahmen eines Gläubigerschutzverfahren die Finanzen von QuadrigaCX zu durchleuchten. Doch noch immer kommen neue Details ans Licht, so wie jetzt im mittlerweile fünften Bericht von Ernst & Young.
Zur Erinnerung: QuadrigaCX hatte Bitcoin und andere Digitalwährungen seiner Kunden in dreistelliger Millionenhöhe verwahrt, als ihr 30-jähriger Gründer Gerald «Gerry» Cotten im Dezember 2018 in Indien für tot erklärt wurde. Cotten habe dort ein Waisenhaus eröffnen wollen, teilte seine Witwe Jennifer Robertson damals mit, und sei dann infolge von Komplikationen seiner Morbus-Crohn-Erkrankung gestorben.