St. Galler Kantonalbank dank starkem Zinsengeschäft mit mehr Gewinn
St. Gallen – Die St. Galler Kantonalbank hat die Gewinnzahlen im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Das Ostschweizer Staatsinstitut konnte dabei von massiv gestiegenen Zinserträgen dank der veränderten Zinslandschaft wie auch vom Zustrom von CS-Kunden profitieren.
Der Geschäftserfolg als Mass der operativen Leistung stieg um 23 Prozent auf 272,7 Millionen Franken, wie den am Mittwoch vorgelegten Jahreszahlen zu entnehmen ist. Nach einer deutlich erhöhten Dotierung der Reserven für allgemeine Bankrisiken um insgesamt 30 Millionen Franken resultierte unter dem Strich ein um 12,8 Prozent höherer Konzerngewinn von 207,2 Millionen Franken.
Breit abgestütztes Wachstum
Das Wachstum sei im vergangenen Jahr «über alle Geschäftsfelder und unsere Tochterbank in Deutschland breit abgestützt» gewesen, wird SGKB-CEO Christian Schmid in der Mitteilung zitiert. Der Geschäftsertrag stieg insgesamt um 13,5 Prozent auf 580,7 Millionen Franken, wobei die Bank bei allen Ertragspfeilern zulegen konnte.
Treiber war das wichtige Zinsengeschäft, wo der Nettoerfolg um 16,9 Prozent auf 370,7 Millionen Franken anstieg. Die Bank erklärt das Ertragswachstum mit der Normalisierung der Zinssituation nach der langen Periode von Negativzinsen aber auch mit dem Wachstum im Kreditgeschäft.
Die Kundenausleihungen erhöhten sich im vergangenen Jahr um 5,7 Prozent auf 32,2 Milliarden Franken. Im Hypothekargeschäft war die SGKB mit einem Anstieg der Hypothekarforderungen um 6,6 Prozent schnell unterwegs.
Hohe Neugeldzuflüsse
Zulegen konnte die Bank auch im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (Ertrag +4,9% Prozent auf 158,0 Millionen). Noch deutlicher war das Wachstum im Handelsgeschäft (+8,4% auf 42,7 Millionen).
Die Bank konnte dabei von einem deutlichen Neugeldzufluss profitieren: Insgesamt flossen ihr Neugelder in Höhe von 4,2 Milliarden Franken zu. Von den Ereignissen rund um die Credit Suisse und deren Übernahme durch die UBS konnte die SGKB als «Alternative für Kundinnen und Kunden» profitieren. Rund ein Drittel des Neugeldwachstums bei Privatpersonen führt sie auf die Ereignisse zurück. Die Kundenvermögen beliefen sich per Ende Jahr auf 58,7 Milliarden Franken.
Mehr Dividende
Die Kosten stiegen derweil mit einem Plus von 5,0 Prozent auf 290,7 Millionen Franken langsamer an als die Erträge. Der Personalaufwand nahm wegen der Schaffung von 39 Stellen zu, der Sachaufwand erhöhte sich bei gestiegenen Investitionen um 7,2 Prozent.
Dank dem «sehr guten» Jahresergebnis erhöht die Bank die Dividende um 2 Franken auf 19 Franken, was einer Ausschüttung von 55 Prozent des Konzerngewinns entspreche, wie es heisst. Von der Dividende werden 7 Franken aus der Kapitaleinlagenreserve bezogen und sind somit für private Aktionärinnen und Aktionäre in der Schweiz steuerfrei.
Für das neue Jahr gibt sich die SGKB zurückhaltend: Sie erwarte 2024 ein «Ergebnis auf Vorjahresniveau», heisst es in der Mitteilung. (awp/mc/pg)