St. Galler Kantonalbank erhöht Gewinn trotz Druck auf Zinsergebnis

Christian Schmid

Christian Schmid, Präsident der SGKB-Geschäftsleitung. (Foto: SGKB)

St. Gallen – Die St. Galler Kantonalbank (SGKB) hat den Reingewinn für das Jahr 2024 trotz einem schwächeren Zinsergebnis gesteigert. Im Hypothekarmarkt war das Staatsinstitut weiterhin schnell unterwegs.

Operativ verdiente die Kantonalbank im vergangenen Jahr allerdings wieder weniger: Der Geschäftserfolg ging um 6,9 Prozent auf 253,9 Millionen Franken zurück, wie den am Mittwoch vorgelegten Jahreszahlen zu entnehmen ist. Weil allerdings 2024 keine Reserven für allgemeine Bankrisiken gebildet wurden, resultierte unter dem Strich dennoch ein um 3,8 Prozent höherer Konzerngewinn von 215,1 Millionen Franken.

Die Aktionäre erhalten derweil eine unveränderte Dividende von 19 Franken. Dem Kanton St. Gallen als Hauptaktionär fliessen damit 58,1 Millionen Franken zu.

Rückläufiges Zinsergebnis
Insgesamt sank der Geschäftsertrag um 3,3 Prozent auf 561,7 Millionen Franken. Für die tieferen Einnahmen war das Zinsengeschäft verantwortlich, das von den im vergangenen Jahr wieder sinkenden Zinsen geprägt war (Netto-Zinserfolg -10,4% auf 332,1 Mio).

Die Kundenausleihungen erhöhten sich im vergangenen Jahr derweil mit einem Anstieg um 5,0 Prozent auf 33,8 Milliarden Franken deutlich. Im Hypothekargeschäft war die SGKB dabei mit einem Plus von 4,7 Prozent (VJ +6,6%) weiterhin schnell unterwegs.

Starker Geldzufluss
Deutlich verbessern konnte die SGKB derweil ihr Ergebnis im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (+11,4% auf 175,9 Mio). Die Bank habe von einer starken Akquisitionsleistung, einer erfolgreichen Vermögensverwaltung sowie der guten Entwicklung an den Finanzmärkten profitiert, heisst es in der Mitteilung. Deutlich höher fiel auch der Erfolg aus dem Handelsgeschäft aus (+6,0% auf 45,2 Mio).

Die Bank verzeichnete im vergangenen Jahr ein Neugeldwachstum von 3,1 Milliarden Franken. Insgesamt kletterten die von der SGKB verwalteten Kundenvermögen um 9,8 Prozent auf 64,5 Milliarden Franken, wozu neben dem Geldzufluss auch eine gute Performance der Anlageprodukte beitrug, wie die Bank in der Mitteilung betont.

Vorsichtiger Ausblick
Die Kosten stiegen mit einem Plus von 3,8 Prozent auf 301,8 Millionen Franken ebenfalls an. So stieg der Personalaufwand wegen einem Anstieg der Mitarbeiterzahl um 31 Vollstellen, der Sachaufwand wurde nicht zuletzt von Investitionen in die IT angetrieben.

Für das neue Jahr 2025 gibt sich die SGKB zurückhaltend. Insgesamt erwarte man ein «Ergebnis auf Vorjahresniveau», wobei die Prognosen mit sehr grosser Unsicherheit behaftet seien. Erneut dürften die Zinsschritte der SNB und die Reaktionen am Markt einen «wesentlichen Einfluss» auf die Ertragslage haben. (awp/mc/pg)

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