SGKB verbessert Gewinn und zieht weitere Gelder an
St. Gallen – Die St. Galler Kantonalbank (SGKB) hat im vergangenen Geschäftsjahr leicht mehr verdient. Trotz der schlechten Entwicklung der Finanzmärkte konnte das Institut dank einem starken Neugeldzufluss zudem die Kundenvermögen weiter steigern.
Das operative Ergebnis des Staatsinstituts wurde im vergangenen Jahr allerdings von höheren Kosten wegen einer Erhöhung des Personalbestands sowie deutlich gestiegener Wertberichtigungen gebremst: der Geschäftserfolg lag in der Folge mit 195,0 Millionen Franken (-0,4%) leicht unter dem Vorjahreswert. Unter dem Strich resultierte aber ein um 1,7 Prozent höherer Konzerngewinn.
Die Aktionäre sollen in den Genuss einer Dividende von 16 Franken pro Aktie kommen. Im Vorjahr hatte die Ausschüttung ebenfalls 16 Franken betragen, allerdings hatten die Aktionäre zusätzlich noch eine ausserordentliche Jubiläumsdividende von 1,50 Franken erhalten.
Schwächeres Hypothekarwachstum
Insgesamt erzielte das Staatsinstitut einen um 3,9 Prozent höheren Betriebsertrag von 477,6 Millionen Franken. In ihrem wichtigsten Geschäft, dem Zinsengeschäft, bekam sie zwar das Tiefzinsumfeld weiter zu spüren. Dank der Auflösung ausfallrisikobedingter Wertberichtigungen stieg das Netto-Zinsergebnis dennoch um 4,6 Prozent.
Im Hypothekarmarkt war die Bank im vergangenen Jahr dabei mit einem Wachstum der Ausleihungen von 1,8 (VJ 2,5) Prozent noch etwas langsamer unterwegs als im Jahr davor. Gut zugelegt habe die Bank bei den Krediten für selbstbewohntes Wohneigentum, während sie bei der Finanzierung der Renditeliegen etwas schwächer gewachsen sei, sagte CEO Roland Ledergerber am Freitag vor den Medien.
Positives Anlagegeschäft
Trotz der negativen Entwicklung der Finanzmärkte konnte die SGKB im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft den Erfolg um 3,5 Prozent steigern. Dabei profitierte sie nicht zuletzt von neuen Anlagepaketen und einem weiteren Wachstum bei den Vermögensverwaltungsmandaten der Bank: Letztere legten um 16 Prozent zu und generierten ein Neuvolumen von 797 Millionen Franken, wie Ledergerber betonte.
Insgesamt verbuchte die SGKB Netto-Neugelder von 2,8 Milliarden Franken (Vorjahr 1,7 Milliarden). Die von der Bank verwalteten Vermögen beliefen sich Ende Jahr auf 43,0 Milliarden (+1,6%).
Auf Kurs sieht der CEO die SGKB Deutschland: Weiterhin sei vorgesehen, dass diese im Jahr 2020 den «Break-even» schaffen soll. Aus einer Gesamtsicht für die SGKB sei die deutsche Tochter bereits jetzt lohnenswert, gab er sich überzeugt. 2018 habe die SGKB Deutschland rund 300 Millionen Euro Neugeld erzielt, von denen aber ein Drittel in der Schweiz gebucht wurde. Das gesamte «Deutschland-Buch» der SGKB betrage derzeit rund 4,8 Milliarden Euro und sei sehr profitabel.
Kapitalerhöhung im Q2
Wie bereits im August 2018 angekündigt, sollen zudem mit einer Aktienkapitalerhöhung die Eigenmittel weiter gestärkt werden. Die Platzierung neuer Aktien, von der die Verantwortlichen einen Erlös von 180 bis 200 Millionen erwarten, dürfte im zweiten Quartal 2019 erfolgen, wie Christian Schmid, Leiter Corporate Center, vor den Medien sagte. Die harte Kernkapitalquote (CET1) soll nach Abschluss der Massnahmen leicht über 16 Prozent steigen.
Die Bank plant die Ausgabe von rund 420’000 neuen Aktien. Der Anteil des Kantons an der Bank verringert sich dabei von derzeit 54,8 Prozent auf das gesetzlich vorgeschriebene Minimum von 51 Prozent. Zudem wird der Nennwert der Aktien auf 80 von 70 Franken erhöht werden, was dem Kanton einen Buchgewinn ermöglichen soll, aber für die weiteren Aktionäre keine Rolle spielen dürfte. Die bestehenden Aktionäre sollen für sechs bestehende Aktien eine neue Aktie beziehen können, der Kanton beteiligt sich dabei nicht.
2019 tiefer erwartet
Für das laufende Jahr erwartet die SGKB ein operatives Ergebnis im Rahmen des Vorjahres. Unter Berücksichtigung der Wertberichtigungen und Rückstellungen, deren Auflösungen 2018 aussergewöhnlich hoch gewesen seien, wird indes ein Konzerngewinn leicht unter Vorjahresniveau erwartet. (awp/mc/pg)