St. Galler Kantonalbank steigert Gewinn um fast 12%
Roland Ledergerber, CEO der SGKB. (Foto: SGKB)
St. Gallen – Die St. Galler Kantonalbank (SGKB) hat 2012 deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Zum Wachstum beigetragen haben einerseits die gestiegenen Erträge und anderseits die reduzierten Kosten. Bei den Kundenausleihungen und den verwalteten Vermögen verzeichnete die Bank einen Zuwachs. Für das laufende Jahr rechnet die SGKB mit einem Gewinn im Rahmen von 2012.
Der Betriebsertrag verbesserte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 4,9% auf 501,6 Mio CHF, wozu das Zinsengeschäft 313,3 Mio CHF (+8,4%) besteuerte. Diese Sparte litt gemäss Mitteilung zwar weiterhin unter den tiefen Zinsen, was zu Ertragsminderungen auf den Kundenausleihungen führte. Diese seien aber durch den höheren Bestand an Kundenausleihungen und tiefere Refinanzierungskosten der Kundengelder kompensiert worden. Die Bank habe zudem ihren Schutz gegen steigende Zinsen weiter erhöht. Die entsprechenden Absicherungsgeschäfte konnten aber zu «deutlich günstigeren» Konditionen abgeschlossen werden, was wesentlich zum höheren Zinserfolg beigetragen habe.
Abnahme bei den Kommissionen
Die Risikoabneigung der Anleger hat ausserdem zu einer Abnahme im Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 4,8% auf 138,5 Mio CHF geführt. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft erreichte 45,4 Mio CHF (+18%) und trug somit ebenfalls zum verbesserten Betriebsertrag bei. Ausschlaggebend waren unter anderem die höheren Erträge auf Wertschriften im Eigenbestand.
Tieferer Geschäftsaufwand
Der Geschäftsaufwand lag mit 279,5 Mio CHF um 3,1% unter dem Vorjahr. Der Sachaufwand sank dabei um 5,0%, was einerseits Effizienzgewinne bei der vereinheitlichten IT-Plattform und anderseits die Wirkung der ergriffenen Kostensenkungsmassnahmen spiegle, schreibt die Bank. Der Personalaufwand nahm um 1,8% ab. Das Aufwand/Ertragsverhältnis verbesserte sich insgesamt auf 58,1% von 63,1% im Vorjahr.
Unveränderte Dividende
Der Bruttogewinn erhöhte sich somit um 17% auf 222,1 Mio CHF. Die Abschreibungen auf Sachanlagen nahmen um 4,7% auf 12,5 Mio CHF ab, während die Abschreibungen auf immaterielle Werte um 10,2% auf 18,6 Mio und die Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste um 109% auf 9,7 Mio CHF stiegen. Unter dem Strich erhöhte sich der Konzerngewinn um 12% auf 151,4 Mio. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine unveränderte Dividende von 15 CHF pro Aktie vor.
Hypothekenforderungen steigen um 6,2 Prozent
Die Kundenausleihungen nahmen im letzten Jahr um 5,1% auf 22,4 Mrd CHF zu, die Hypothekarforderungen um 6,2% auf 19,1 Mrd CHF. Die Kundengelder lagen Ende Jahr bei 19,9 Mrd, was einer Steigerung von 5,2% entspricht.
Bei den verwalteten Vermögen setzte sich laut Mitteilung der Trend des soliden Wachstums im Heimmarkt und den Abflüssen im grenzüberschreitenden Geschäft wie erwartet fort. In der Summe resultierte aber ein negatives Nettoneugeld (Net New Money) von –177 Mio CHF oder –0,5%. Dank der Zuflüsse von Anlagekunden in der Ostschweiz und der sehr guten Marktperformance seien die Verwalteten Vermögen mit 38,2 Mrd CHF dennoch über dem Vorjahr gelegen (+1,8%).
Solides Eigenkapital
Per Ende Jahr belief sich das Eigenkapital auf 1,9 Mrd CHF, was einer Steigerung um 3,8% entspricht. Die Kernkapitalquote Tier 1 stieg auf 12,6% von 12,3%, die anrechenbaren Eigenmittel betrugen 2,1 Mrd CHF. Damit übertreffe die Bank die seit dem 1. Juli 2011 geltenden Eigenmittelvorschriften der FINMA um 22,4%, heisst es dazu.
Für das laufende Jahr 2013 geht die Bank von einer Entwicklung der Erträge und Kosten im bisherigen Umfang aus. In der Summe rechnet sie deshalb mit einem Gewinn im Rahmen des Jahres 2012. (awp/mc/pg)