Zürich – Der ehemalige Raiffeisen-Chef und ehemalige Aduno-Verwaltungsratspräsident Pierin Vincenz soll in Untersuchungshaft. Dies hat die Zürcher Staatsanwaltschaft beantragt. Ein Haftrichter muss nun darüber entscheiden.
Neben Vincenz hat die Staatsanwaltschaft III für Wirtschaftsdelikte auch für ein weiteres ehemaliges Mitglied des Aduno-Verwaltungsrats Antrag auf Untersuchungshaft gestellt. Die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich bestätigte am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur sda eine Meldung des «Tages-Anzeigers». Vincenz bestreitet die erhobenen Vorwürfe.
Vincenz war im Juni 2017 von seinem Posten bei Aduno zurückgetreten. Die Kreditkartengesellschaft gab dann im Herbst bekannt, dass sie die Geschäfte ihres ehemaligen Verwaltungsratspräsidenten unter die Lupe nehmen will – vor allem was gewisse Akquisitionen betrifft.
Verfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung
Nun hat die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft ein Verfahren wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung gegen Vincenz eröffnet. Auslöser war eine Strafanzeige von Aduno vom Dezember 2017. Ermittelt wird aber nicht nur gegen den einst gefeierten Banken-Chef, sondern auch gegen vier weitere Personen aus seinem beruflichen Umfeld. Darunter befindet sich ein weiteres ehemaliges Verwaltungsratsmitglied.
Nachdem die Raiffeisen-Bank durch die Zürcher Justiz über das Strafverfahren informiert worden ist, hat sie ebenfalls eine Strafanzeige gegen ihren ehemaligen Chef eingereicht. Die Bank will zudem in dem Verfahren als Privatklägerin auftreten. (awp/mc/ps)