Stabiles erstes Halbjahr für die Bank Coop

Andreas Waespi

Andreas Waespi, CEO Bank Coop.

Basel – Die Bank Coop hat im ersten Halbjahr 2011 einen um 0,2% höheren Betriebsertrag erzielt. Sowohl die Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform als auch die Hypothekarforderungen sind weiter gewachsen und erreichen neue Rekordwerte. Erstmals seit der Finanzmarktkrise resultiert wieder ein steigender Erfolg aus dem Zinsengeschäft.

Der bereinigte Bruttogewinn ist mit CHF 44,12 Mio. (-5,3% im Vergleich zur Vorjahresperiode) leicht rückläufig. Die Bilanzsumme veränderte sich gegenüber dem Stand von Ende 2010 nur unwesentlich und beträgt per 30.06.2011 CHF 14,27 Mrd., wie das Institut am Donnerstag mitteilt. In einem weiterhin volatilen und von Margendruck gekennzeichneten Finanzumfeld, kann die Bank Coop ein solides Halbjahresergebnis präsentieren:

Hypothekarforderungen und Spargelder weiter gewachsen
Die Spargelder verzeichnen mit einem Plus von 5,0% ein Rekordwachstum und weisen per 30.06.2011 ein Volumen von fast CHF 7 Mrd. auf. Kassenobligationen sind wegen der tiefen Zinsen weniger gefragt und werden bei Fälligkeit häufig in eine Kontoanlage mit attraktiveren Konditionen umgewandelt. Wie bereits 2010 geniesst das Sparkonto Plus, das einen Zinsbo-nus auf Neueinlagen gewährt, eine grosse Beliebtheit und hat mit einem Zufluss von CHF 227,8 Mio. am stärksten zur erfreulichen Entwicklung der Spargelder beigetragen. Das Hypothekarvolumen wächst kontinuierlich weiter und liegt 2,1% über dem Stand vom 31.12.2010. Die Zuwachsraten nehmen jedoch ab. Hypotheken werden nach wie vor auf der Basis strenger Richtlinien mit konservativen Belehnungsstandards vergeben. Das anhaltend tiefe Zinsniveau hat dazu geführt, dass die Kundschaft primär Festhypotheken bevorzugte. Der Anteil an variablen Hypotheken ist auf 8,5% (31.12.2010: 9,5%) zurückgegangen.

Zinsengeschäft im Plus
Das Zinsengeschäft verzeichnet im ersten Semester 2011 erstmals seit Beginn der Finanzmarktkrise bzw. dem Jahresabschluss 2007 ein Plus von 2,6% auf CHF 75,75 Mio. Das Kommissionsgeschäft weist aufgrund von negativen Währungseinflüssen und einer verhaltenen Börsenentwicklung einen leichten Rückgang von 1,6% gegenüber dem Vorjahr auf. Im Handelsgeschäft, das mit 4,8% am Betriebsertrag eine eher geringe Rolle spielt, ergab sich ein Rückgang von 15,5% auf CHF 5,60 Mio. Dies ist vor allem auf die geringeren Einnahmen im Sortenhandel zurückzuführen – unter anderem bedingt durch den Kurseinbruch des Euro.

Weiter in den Imageaufbau investiert
Die Bank Coop setzt ihre Investitionen in das Geschäftsstellennetz kontinuierlich fort. Derzeit wird die Geschäftsstelle Brugg umgebaut. Das Umbauprojekt soll Anfang 2012 abgeschlossen sein. Ebenfalls Anfang 2012 ist der Bezug des neuen Standortes in Zürich-Oerlikon vorgesehen und Anfang des zweiten Quartals 2012 der Bezug der ebenfalls neuen Geschäftsstelle in Rapperswil Jona. Positiv zum Markenaufbau hat die laufende Imagekampagne der Bank Coop in den nationalen TV-Sendern beigetragen. Die Origami-Spots erreichen eine grosse Auf-merksamkeit, so dass im Herbst 2011 weitere Ausstrahlungen mit neuen Sujets folgen werden. Der bereinigte Geschäftsaufwand der Bank Coop hat sich deshalb im ersten Halbjahr 2011 leicht um 3,9% auf CHF 72,80 Mio. erhöht.

Kreditrisiken auf Tiefstand
Die solide Risikopolitik und die ausgezeichnete Verfassung des bestehenden Kreditportefeuil-les der Bank Coop führen im Halbjahresabschluss zu einem äusserst geringen Wertberichtigungsbedarf von bescheidenen CHF 0,43 Mio. (1. Halbjahr 2010: CHF 3,01 Mio.).

Halbjahresgewinn unter Vorjahr

Aufgrund eines ausserordentlichen Ertrags aus dem Verkauf einer Beteiligung im Vorjahr, konnte das Niveau beim Halbjahresgewinn erwartungsgemäss nicht mehr erreicht werden. Im Einzelabschluss nach True and Fair View weist die Bank Coop somit einen um 16,6% geringeren Halbjahresgewinn von CHF 30,77 Mio. aus.

Weitere Nutzung von Synergiepotential im Konzern
Anfang 2011 hat die Bank Coop den Wechsel auf die neue IT-Plattform Avaloq erfolgreich vollzogen. Die Basler Kantonalbank und die Bank Coop verfügen nun über eine gemeinsame Bankensoftware, womit die technischen Voraussetzungen geschaffen wurden, weitere Syner-gien zu realisieren. Besondere Vorteile bieten sich in der Kreditverarbeitung, in welcher die Prozesse vereinheitlicht und noch effizienter gestaltet werden können. Die Kreditverarbeitungen beider Banken im Konzern wurden aus diesem Grund per 1.7.2011 unter der Leitung der Basler Kantonalbank zusammengelegt.

Ausblick
Die Schweiz hat die Finanzkrise im internationalen Vergleich verhältnismässig gut überstan-den. Der hohe Schweizer Franken stellt jedoch eine Herausforderung dar und es existieren weiterhin grosse Unsicherheiten bezüglich der Bewältigung der Schuldenkrise in Europa. Andreas Waespi äussert sich zum Ausblick für das zweite Halbjahr 2011 verhalten optimistisch: „Im Bankengeschäft wirken die tiefen Margen im Inland nach wie vor belastend. Die Bank Coop verzeichnet zwar erstmals seit der Finanzmarktkrise wieder einen positiven Zinserfolg, eine Prognose für das zweite Halbjahr ist jedoch äusserst schwierig. Wir rechnen damit, dass sich bei positiver Entwicklung des Zins- und Kommissionsgeschäfts ein ähnliches Ergebnis wie im Vorjahr erreichen lässt.“  (Bank Coop/mc/ps)

Über Bank Coop AG
Die Bank Coop AG ist eine gesamtschweizerisch tätige Bank. Sie offeriert alle wesentlichen Bankprodukte und Dienstleistungen für Privatkunden und KMU. Als kundennahe Bank legt die Bank Coop Wert auf faire Konditionen. Sie differenziert sich durch ein umfassendes Angebot an nachhaltigen Bankprodukten und Engagements. Mit der Dienstleistung «eva» bietet die Bank Coop zudem ein spezielles Angebot für Frauen. Seit 2000 hält die Basler Kantonalbank eine Mehrheitsbeteiligung an der Bank Coop. Die Bank Coop hat 33 Geschäftsstellen in der Schweiz und beschäftigt rund 730 Mitarbeitende. Der Hauptsitz befindet sich in Basel. Als Aktiengesellschaft ist die Bank Coop an der SIX Swiss Exchange kotiert.

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