Bern – Startup-Unternehmen und innovative KMU in der Schweiz sollen mit Mitteln aus einem speziellen Fonds gefördert werden. Der von der Stiftung Swiss Entrepreneurs Foundation (SwissEF) geschaffene Fonds will bis zu 500 Millionen Franken in innovative Unternehmen mit Wachstumspotenzial investieren.
Der «Swiss Entrepreneurs Fund» ist von der SwissEF gemeinsam mit dem Versicherer Mobiliar und den Grossbanken UBS und Credit Suisse lanciert worden, wie die Stiftung am Donnerstag mitteilte. Erste Kapitalgeberin ist die Mobiliar, die sich mit 100 Millionen Franken beteiligt.
Ein Fall für institutionelle Anleger?
Die Finanzmarktaufsicht Finma hat den Fonds Ende Januar bewilligt. Damit könne der Fonds über die nächsten Monate auf die Zielgrösse von 500 Millionen Franken geäufnet werden. Als weitere Investoren in den Fonds erhoffen sich die Initianten nun institutionelle Anleger wie Pensionskassen, vermögende Privatpersonen und Family Offices.
Der Fonds will direkt, aber auch via Drittfonds in innovative Unternehmen mit Wachstumspotenzial investieren. Die Mehrheit der Investitionen soll dabei in Firmen erfolgen, die ihren Hauptsitz oder einen «signifikanten Anteil ihrer Wertschöpfung» in der Schweiz haben.
Grossbanken gemeinsam
«Bisher einmalig» sei es, dass sich die beiden Grossbanken gemeinsam in einem Anlagegefäss engagierten, so die SwissEF. Die UBS bringe ihre Expertise bezüglich «Venture Capital» und «Private-Equity-Fonds» ein. Sie investiere auf der einen Seite in etablierte Investment Manager, fördere selektiv aber auch die Neubildung von Private-Equity-Fonds. Die Credit Suisse werde dagegen für die Direktinvestitionen in Startups und innovative KMU verantwortlich sein.
Die Zielgrösse ist, dass 50 bis 66 Prozent der Investitionen in Schweizer Firmen fliessen, daneben soll primär in Firmen aus Nachbarländern investiert werden. Die Direktinvestitionen sollen sich auf mindestens 20 Prozent der gesamten Investitionen belaufen, 65 bis 80 Prozent der Mittel werden in Drittfonds investiert. Die Fondsgelder sollen ausgewogen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien zugeteilt werden, also in Risikokapital, in Beteiligungen an schnell wachsenden Firmen sowie in kleine bis mittelgrosse «Buyouts».
Startup-Standort Schweiz
Die von Privatwirtschaft und Politik getragene Swiss Entrepreneurs Foundation war im Dezember 2017 unter dem Patronat des damaligen Bundesrats Johann Schneider-Ammann ins Leben gerufen worden, um die «Herausforderungen für das Innovations- und Startup-Standort Schweiz» zu adressieren. Die Stiftung mit Sitz in Bern steht seit Anfang 2019 unter dem Patronat von Bundesrat und WBF-Vorsteher Guy Parmelin. Johann Schneider-Ammann bleibe der SwissEF als Ehrenpräsident verbunden.
Ziel der Stiftung ist es, dass die Schweiz ihre «führende Stellung als Wirtschafts- und Innovationsstandort» ausbauen und neue Arbeitsplätze schaffen soll. Dabei will sie einen Doppelansatz verfolgen. Neben dem nun vorgestellten Swiss Entrepreneur Fund realisiert sie auch Projekte, welche die Rahmenbedingungen für Unternehmertum und innovative Technologien verbessern sollen.
Im vergangenen Jahr habe die Stiftung bereits zwei Projekte gestartet. Mit dem Programm «SwissEF UpScaler» sollen Unternehmen in der Wachstumsphase ein «massgeschneidertes Förderprogramm» erhalten. Ein Team aus einem Pool von 50 erfahrenen «Topunternehmern» und Experten stehen solchen Unternehmen bei. Im Programm «SwissEF Shaper» sollen Unternehmer in Kontakt mit Vertretern aus der nationalen Politik gebracht werden und diese für ihre Anliegen sensibilisieren. (awp/mc/pg)