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Boston – State Street Global Advisors erwartet für das Jahr 2016 langsames und gedämpftes Wachstum. Der Vermögensverwalter der State Street Corporation (NYSE: STT) veröffentlichte seine Marktprognosen und zentralen Anlagethemen für 2016. SSGA empfiehlt Investoren nachdrücklich, ihre Anlagestrategien zu überdenken und Risiken neu auszurichten. Die wichtigste Strategie ist jetzt, sich auf volatile Märkte vorzubereiten und darauf, dass Wachstum schwieriger denn je zu erreichen sein wird.
„Die US-Wirtschaft ist nach dem langsamen Start zu Beginn des Jahres zwar wieder gut aufgestellt. Das enttäuschende Wachstum in den Schwellenländern lässt uns für 2016 allerdings ein langsames globales Wachstum auf niedrigem Niveau erwarten”, sagte Rick Lacaille, Executive Vice President und Global Chief Investment Officer von SSGA. „Die Abschwächung in China, strukturelle Herausforderungen und die andauernde geopolitische Instabilität sorgen weiterhin für hohe Volatilität. Die Anleger sollten unbedingt sorgfältig zwischen Chancen und Risiken abwägen und die langfristige Entwicklung im Auge behalten. Immerhin erholen sich Europa und Japan von einer deutlichen Konjunktureintrübung. Beide dürften von einer positiven Regierungspolitik profitieren.”
Die zentralen Anlagethemen von SSGA für 2016
Weiterhin hohe Volatilität
„Wir gehen davon aus, dass die Volatilität noch eine Weile anhält. Anleger sollten sich davon nicht abschrecken lassen und zum Ausgleich einen gewissen Bestand an Wachstumswerten beibehalten”, so Dan Farley, Chief Investment Officer der Investment Solutions Group von SSGA.
- Die Anleger sollten das Ausmass ihrer eigenen Risikoneigung berücksichtigen. Wir empfehlen längerfristige Orientierung. Beim aktuellen Umfeld bieten sich Strategien mit einem niedrigen Beta-Wert an, wobei der richtige Anlagenmix und liquide Alternativen eine Rolle spielen sollten.
Weiterentwicklung der Portfoliokonstruktion
„Das schwierige wirtschaftliche Umfeld zwingt Investoren und uns, das gesamte Umfeld der Vermögensverwaltung auf den Prüfstand zu stellen”, sagte Ric Thomas, Global Head of Research für die Investment Solutions Group von SSGA. „Man sollte noch stärker dort investieren, wo man die Risiken und Chancen wirklich realistisch einschätzen kann. Dies sollte dann auch helfen, die Performance der aktiven Anlagegewichtungen deutlich zu verbessern.“
- Die wesentliche Herausforderung für Anleger ist es, angesichts verringerter Ertragserwartungen in wichtigen Anlageklassen die eigenen Renditeziele zu erreichen.
- Die Zusammenstellung des Investmentportfolios sollte Beta-Faktoren wie Wert, Qualität und Grössenordnung berücksichtigen.
Festverzinsliche Anlagen: Ehre wem Ehre gebührt
„Wir haben in den vergangenen beiden Jahren eine zunehmende Unsicherheit rund um China bemerkt, ebenso volatile Rohstoffpreise und Niedrigzinsen der Zentralbanken”, sagte Bill Street, Head of Investments, SSGA Europe. „All das hat zu einer sprunghaften Erholung risikoreicherer Werte geführt und die Märkte weit über das Niveau des Jahres 2009 angehoben. Auch auf dem aktuellen Bewertungs-Niveau bleiben wir überzeugt davon, dass es für Investment-Grade-Schuldverschreibungen und für High-Yield-Anleihen weiteres Potenzial gibt.”
- Im gegenwärtigen Umfeld mit weiteren erwarteten Lockerungen bietet ein Engagement in Anleihen gutes Wertsteigerungspotenzial für Anleger.
- Die Fundamentaldaten für Unternehmensanleihen sind durch die Bank gut – gute US-amerikanische und verbesserte europäische Unternehmensgewinne sorgen in Kombination mit verstärkt über Beteiligungskapital finanzierte M&A-Transaktionen für hohe Zahlungsmittelbestände. Dies veranlasst Emittenten dazu, Schulden zu tilgen. Aus diesem Grund erwarten wir auch im Angesicht der in den nächsten Jahren zu erwartenden Zinserhöhungen geringere Refinanzierungsrisiken.
Geringe Zuwächse in Emerging Markets
„Angeführt von Brasilien und Russland gehen wir von einem Anstieg des Wirtschaftswachstums in den Emerging Markets von 3,6 Prozent in 2015 auf 4,2 Prozent in 2016 aus”, sagte George Hoguet, Global Investment Strategist der Investment Solutions Group von SSGA. „Unsichere Wirtschafts- und Finanzbedingungen in China, potenziell negative Folgen durch tendenziell steigende US-Zinsen und eine Verlangsamung des Welthandels bergen allerdings Risiken.”
- Aufgrund der schwierigen Schwellenmärkte benötigen Anleger Geduld, bis die Wachstumsraten wieder das Niveau früherer Zeiten erreichen.
- Die Kapitalrendite in den Emerging Markets ist erstmals seit 13 Jahren geringer als in Industrieländern. Die Abschläge befinden sich auf dem niedrigsten Niveau der letzten zehn Jahre.
- Eine etwaige Erholung hängt von einigen Schlüsselfaktoren ab: Eine Stabilisierung der Verhältnisse in China sowie der Rohstoffpreise, günstige Wechselkursverhältnisse sowie eine verbesserte nationalen Schuldendynamik und zunehmendes Tempo bei Strukturreformen.
US-Aktien: Durchhalten
Trotz des widrigen Umfelds (Absinken der Ölpreise, Stärke des US-Dollars und Nullinflation) dürften die Erträge in den USA 2016 wieder zulegen, wenn auch nicht so stark wie in früheren Phasen dieses wirtschaftlichen Aufschwungs.
- Anleger sollten daher Sektoren wählen, bei denen im aktuellen Zyklus noch Wachstumspotenzial besteht, gerade wenn das Fed mit der Anpassung der Zinssätze beginnt. Potenzial gibt es bei langlebigen Wirtschaftsgütern, im Wohnimmobilienmarkt und im Bankensektor.
Starke Wachstumschancen in Europa
- Die europäische Wirtschaft wird aktuell durch ein starkes Marktumfeld gestützt. Dazu gehören niedrige Zinsen, hohe Liquidität (dank Quantative Easing), ein schwächerer Euro, niedrige Materialkosten und niedrige Energiepreise.
- Kleinere Werte verfügen hier über die besten Voraussetzungen, vom erwarteten Wachstum in Europa zu profitieren. Diese könnten allerdings auch einer höheren Volatilität ausgesetzt sein. Durch Volatilitätsmanagementstrategien können Anleger vom Wachstum profitieren und gleichzeitig ihre Portfolien schützen. (SSGA/mc/pg)