Stimmung an Europas Anleihemarkt trübt sich weiter ein
Insbesondere Griechenland wird an den Anleihemärkten zur Kasse gebeten.
Frankfurt am Main – Am europäischen Staatsanleihemarkt trübt sich die Stimmung wegen der wieder hochkochenden Schuldenkrise zusehends ein. Zum Wochenausklang stiegen die Risikoaufschläge für zehnjährige Staatstitel aus Griechenland und Portugal deutlich an und kletterten auf neue Rekordwerte.
Händler nannten als Grund zum einen die abermalige Herabstufung der Kreditwürdigkeit Irlands durch die US-Ratingagentur Moody’s am Freitagmorgen. Zudem wurde auf anhaltende Spekulationen am Markt verwiesen, wonach Griechenland möglicherweise doch einem Schuldenschnitt benötigen könnte. Entsprechend nervös verlief der Handel. Die Nachfrage nach deutschen Staatstitel, die nach wie vor als sehr sichere Anlage gelten, legte unterdessen deutlich zu.
Griechenland besonders zur Kasse gebeten
Besonders stark stiegen die Risikoaufschläge für zehnjährige Staatsanleihen aus Griechenland. Aber auch in Portugal und Irland stiegen die Aufschläge merklich. In Spanien und Italien legten die Aufschläge zwar ebenfalls zu, sie hielten sich hier aber in Grenzen. Im Nachmittagshandel rentierten zehnjährige griechische Titel mit 13,58 Prozent und damit mehr als einen halben Prozentpunkt höher als am Vortag. Ebenfalls deutlich stieg die Rendite irischer Papiere, die um knapp 0,3 Punkte auf 9,26 Prozent zulegte. In Portugal lag die Rendite am Nachmittag bei 8,75 Prozent, in Spanien bei 5,38 Prozent. Zum Vergleich: Zehnjährige Anleihen aus Deutschland rentieren mit derzeit 3,38 Prozent weitaus niedriger. Grund ist die hohe Bonität Deutschlands. (awp/mc/ps)