Studie: Banken beim Angebot von digitalen Vermögenswerten zögerlich
Zürich – Viele traditionelle Banken haben beim Umgang mit digitalen Vermögenswerten und Kryptowährungen weiterhin grosse Mühe. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens PwC zeigen sich viele Finanzinstitute zögerlich bei der Entwicklung von entsprechenden Dienstleistungen – dies trotz anhaltend hoher Nachfrage.
Die hohen Handelsvolumen im zweiten Halbjahr 2022 zeigten, dass die Nachfrage nach Kryptowährungen auch im aktuellen «Bärenmarkt» weiterhin gross sei, schreibt PwC in einer Studie vom Dienstag. Die Markteinführung solcher digitaler Vermögenswerte berge aber für die Banken neben den traditionellen Risken auch neuartige Herausforderungen. Aufgrund der raschen Entwicklungen der Technologie tauchten auch laufend neue Fragen auf.
Austausch mit Regulator unumgänglich
Als grösste Herausforderung nennen die Studienautoren die Erfüllung der geltenden Gesetze zur Bekämpfung der Terrorfinanzierung und Geldwäscherei. Weiter sei die Verfügbarkeit von persönlichen Daten aufgrund der Anonymität oder Pseudonymität der verschiedenen Dienste oftmals eingeschränkt. Auch die Irreversibilität von Transaktionen und die sichere Verwahrung der «Private Keys» seien für die traditionellen Institute oftmals neuartige Risiken.
Vor der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen mit digitalen Vermögenswerten müssten die Banken deshalb Gespräche mit der Aufsichtsbehörde führen, so Mark Hussey, Director und Leiter Blockchain, DLT und Token Business Advisory bei PwC Schweiz. Die spezifischen Risiken gelte es in enger Zusammenarbeit mit dem zuständigen Regulator stets aufs Neue zu erörtern.
Verglichen mit traditionellen Finanzprodukten seien Regulierungen für Kryptowährungen derzeit aber noch nicht weltweit etabliert, heisst es weiter. So sei das regulatorische Umfeld in den einzelnen Ländern weiterhin sehr unterschiedlich, was für zusätzliche Verunsicherung sorge. (awp/mc/ps)