London – Ob es darum geht, große Anschaffungen zu tätigen, ein Budget zu erstellen oder die Gebühren auf unseren Bankkonten und Investitionskosten zu verstehen – viele Erwachsene haben nicht genügend Grundkenntnisse im Bereich Finanzmanagement. Die Organisation „Financial Literacy Study of Adults“ (FILSA) hat untersucht, wie gut Menschen über grundlegende Finanzkonzepte und -tools informiert sind.
Es zeigte sich, dass es noch viel Raum für Verbesserungen gibt.
Wer steckt hinter der Studie?
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist eine internationale Institution, die sich dem Wohlergehen der Menschen durch ökonomischen und sozialen Fortschritt widmet. Die OECD arbeitet in vielen verschiedenen Gebieten, insbesondere im Bereich der Finanzdienstleistungen, mit mehreren Ländern zusammen.
Im Jahr 2016 gründete die OECD das „International Network for Financial Education“ (INFE). Diese Gruppe setzt sich dafür ein, Finanzerziehung und -wissenschaft auf nationaler sowie globaler Ebene zu fördern. Dabei hat die OECD / INFE ein Ziel: Sie möchte alle Menschen weltweit in die Lage versetzen, ihren persönlichen Wohlstand zu steigern. Gleichzeitig soll das Vertrauen des Verbrauchers in den Finanzmarkt wiederhergestellt werden.
Deshalb hat sie versucht herauszufinden, wie gut Erwachsene in Deutschland und dreizehn weiteren Ländern über grundlegende Finanzbereiche informiert sind. Die Umfrage gliederte sich in vier Bereiche:
- Finanzprodukte und Dienstleistungen (einschließlich Versicherung lizenzierter Beratung)
- Finanzielle Kosteneffizienz
- Finanzielles Risikomanagement
- Finanzielle Planung/Budgetierung
Was hat die Studie ergeben?
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass nur 56 % der Teilnehmer 5 Punkte oder mehr (von 7) in verschiedenen Finanzbereichen bei Wissensfragen erzielten. Besonders beunruhigend war jedoch die Tatsache, dass fast keiner die volle Punktzahl erhielt. Das bedeutet also, dass der Großteil der Befragten entweder kein Verständnis für effektives Finanzmanagement hat oder lediglich ein sehr rudimentäres Wissen aufweist.
Ein weiterer alarmierender Faktor war, dass weniger als die Hälfte der Befragten genügend Kenntnisse hatten, um zwischen guten und schlechten Investitionsmöglichkeiten zu unterscheiden. Einige muslimische Studienteilnehmer wüssten vielleicht auch keine Antwort auf die Frage: „Ist Trading haram?“ Dadurch könnten sie wertvolle Gelegenheiten für eine Investition verpassen.
Mehr als 70 % der Befragten besaßen außerdem keine Grundkenntnisse in Bezug auf Steuerrecht und Rechnungswesen. Diese Gruppe würde deutlich mehr Information benötigen, um Zahlungsmittelprodukte angemessen verwalten zu können. In Bezug auf Verbraucherrechte wusste mehr als die Hälfte der Teilnehmer beispielsweise nicht, wo sie Antworten auf Fragen über ihre Bank- über Kreditkarten finden konnten.
Lohnen sich erweiterte Kenntnisse im Bereich Finanzmanagement überhaupt?
Die Antwort ist ein klares Ja! Investitionen in die finanzielle Bildung gehen über das bloße Verstehen der Grundlagen hinaus. Um das Vermögenspotenzial wirklich zu maximieren und klug Geld zu investieren, ist fortgeschrittenes Wissen unerlässlich.
Dazu gehören Kenntnisse über verschiedene Anlageformen, Steuergesetze, Versicherungsprodukte, Budgetierungstechniken, Risikomanagementstrategien und vieles mehr. Darüber hinaus kann fortgeschrittenes Finanzwissen den Menschen helfen, kluge Entscheidungen über die Aufnahme von Schulden zu treffen und verantwortungsvoll damit umzugehen.
All diese Fähigkeiten werden benötigt, um solide finanzielle Entscheidungen zu treffen. Nur so können Menschen langfristig Wohlstand aufbauen. Zu guter Letzt trägt fortgeschrittenes Finanzwissen dazu bei, Stress abzubauen, da eine Investition leichter verstanden und Geld effizienter eingesetzt wird.
Was kann getan werden, um die Ergebnisse zu verbessern?
Es liegt auf der Hand, dass die Finanzbildung unter Erwachsenen verbessert werden muss. Nur so herrscht Chancengleichheit. Jede Person sollte die grundlegenden Konzepte und Instrumente des Finanzmanagements verstehen. Menschen müssen besser über verschiedene Finanzprodukte und -dienstleistungen aufgeklärt werden, damit sie alle Optionen für eine Anlage kennen.
Ebenfalls sollten sie verstehen, welche Kosteneffizienzmaßnahmen getroffen werden können und was für Risiken diese beinhalten. Sobald eine Person die einzelnen Aspekte wirklich begreift, managt sie ihr Geld erfolgreicher. Obgleich die Resultate negativ zu sein scheinen, gab es auch gute Nachrichten!
Es wird jedoch empfohlen, dass Menschen mit fehlenden Kenntnissen kostenlose Bildungsangebote erhalten. So können Sie auch für die Zukunft ihrer Kinder Investitionen tätigen.
Zusammenfassend zeigt die Umfrage, dass es viel Raum für Verbesserungen gibt, wenn es um die finanzielle Bildung von Erwachsenen geht. Regierungen, Bildungseinrichtungen und andere Akteure sollten Maßnahmen ergreifen, um eine Kultur der Finanzkompetenz zu schaffen. Die Hilfe von offiziellen Organisationen ist unerlässlich, damit Aufklärungskampagnen jeden Menschen erreichen. (Admiral/mc/hfu)