Bern – Für die Nachfolge von Philipp Hildebrand im Nationalbank-Direktorium hat der Bankrat eine erste Liste mit Kandidatinnen und Kandidaten zusammengestellt. Ein Entscheid steht aber erst in rund drei Monaten an. Bei einer Sitzung vor einer Woche stellte der dreiköpfige Ernennungsausschuss eine «Long-List» zusammen, wie Bankratspräsident Hansueli Raggenbass in Interviews mit der «SonntagsZeitung» und dem «Sonntag» sagte. «Nächste Woche werden wir diese erweitern und den Jobbeschrieb festlegen.»
Nebst Kenntnissen in Währungs-, Bank- und Finanzfragen müsse die Nachfolge vor allem auch «die internationale Seite abdecken, die Herr Hildebrand stark vertreten hat». Wegen der Repräsentation in internationalen Gremien sei es auch wichtig, dass möglichst rasch ein neuer Präsident gewählt wird. «Dort kann man nicht mit Ad-interim-Lösungen operieren.»
«Drei Monate idealer Zeithorizont»
Für den freien dritten Direktoriumsposten wird der Bankrat eine Person vorschlagen. Diese kann der Bundesrat bestätigen oder ablehnen. Unter den drei Direktoren wählt der Bundesrat danach den Präsidenten und Vizepräsidenten. Der Bundesrat hat angekündigt, beide Geschäfte gleichzeitig behandeln zu wollen. Als idealen Zeithorizont dafür sieht Raggenbass drei Monate.
Jordan aussichtsreichster Kandidat
Die SNB sei in der Zwischenzeit aber «voll handlungsfähig», betonte Raggenbass. Hildebrands Stellvertreter Thomas Moser habe dessen Geschäfte im Direktorium übernommen. Als Interimspräsident wirkt Vizepräsident Thomas Jordan, der auch als aussichtsreicher Kandidat für das Präsidium gilt. (awp/mc/ps)