Supply Chain Finance – Mit Lieferkettenfinanzierung Liquidität freisetzen

Supply Chain Finance – Mit Lieferkettenfinanzierung Liquidität freisetzen
Supply Chain (Bild: © Pexels.com, ValdasMiskinis)

München – Die Finanzierung von Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten wird heute aufgrund der wirtschaftlichen Verwerfungen immer mehr zu einer Herausforderung für Unternehmen. Mithilfe der sogenannten Supply Chain Finance lässt sich aus der Lieferkette heraus Kapital freisetzen.

Was man unter Supply Chain Finance & Working Capital versteht

Der Begriff Supply Chain Finance (kurz SCF) steht für die Finanzierung der Lieferkette. Dabei werden Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten mittels einer Bank zwischenfinanziert (Reverse Factoring), sodass sich die für andere Dinge benötigten liquiden Mittel erhöhen. Das Betriebskapital stellt eine Bilanzkennzahl dar, anhand derer gezeigt werden kann, wie groß die Finanzkraft des jeweiligen Unternehmens ist.

Die offizielle Definition besagt, dass es sich beim Working Capital um das sogenannte Umlaufvermögen handelt, von dem die kurzfristigen Verbindlichkeiten abgezogen werden. Mithilfe der Supply Chain Finance erlangt das Unternehmen grössere Liquidität und mehr finanzielle Freiheit für die Realisierung und Finanzierung wichtiger Projekte. Ein Unternehmen, dass in diesem Bereich langjährige Erfahrung besitzt, ist Orbian.

Orbian – Gründung und Historie

Das Unternehmen Orbian wurde 1999 als Joint Venture von SAP und der Citibank gegründet und ist eines der Ersten, das das Konzept der Supply Chain Finance entwickelt hat. 2004 launchte Orbian seine global nutzbare Finanzierungsstruktur. Mittlerweile ist der Supply Chain Finance-Anbieter losgelöst von seinen beiden Gründungsunternehmen. In Kombination mit einer hochmodernen SCF-Technologieplattform ermöglicht Orbian seinen Kunden, zu denen namhafte Konzerne wie Siemens zählen, weltweit umfassende SCF-Lösungen und -Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Die zur Verfügung stehenden Programme bieten praktisch unbegrenzte Finanzierungskapazität. Gleichzeitig tragen sie dazu bei, Finanzierungs- und Betriebsrisiken zu verringern.

Schon 2008 erhielt Orbian vom Global Finance Magazine eine Auszeichnung als „Best Global Supply Chain Finance Provider (Non-Bank)“  und konnte diese Auszeichnung inzwischen 11 Mal, zuletzt im Jahr 2022, in Empfang nehmen. Hinzu kamen zahlreiche weitere Auszeichnungen, mit denen das Unternehmen für seine Leistungen in den Bereichen SCF-Programmimplementierungen, Lieferantenregistrierungsprozess und Support geehrt wurde.

2014 erfolgte der Schritt in die Volksrepublik China, im Jahr 2018 hat der erste Kunde auf Express-SCF Transaktionen im Wert von über 500 Millionen US-Dollar verarbeitet und im laufenden Jahr 2022 erreichte Orbian einen Vermögenswert von 5 Milliarden US-Dollar.

Der Hauptsitz von Orbian befindet sich in Carlsbad (Kalifornien), es gibt darüber hinaus Niederlassungen in London und München.

SCF-Unternehmen Orbian als Best Practice Beispiel

Wie die Supply Chain Finance funktioniert, lässt sich am Beispiel von Orbian verdeutlichen. Es kommt unter anderem ein optimierter SCF-Transaktionsprozess zum Einsatz. Dieser wird mithilfe einer benutzerfreundlichen Technologieplattform optimiert. Das System erfasst genehmigte Rechnungen automatisch direkt aus dem ERP-System des Kunden und legt sie über die webbasierte, gesicherte Plattform den jeweiligen Lieferanten sofort vor. Auf diese Weise erhalten diese in Echtzeit einen detaillierten Einblick in den aktuellen Rechnungszahlungsstatus.

Für jedes SCF-Programm gründet Orbian eine eigenständige Zweckgesellschaft, die alle Transaktionen mit dem Kunden, den Lieferanten und den Finanzierungspartnern durchführt. Weil die Programme viele Jahre erfolgreich sein sollen, wählt das Unternehmen von Anfang an die beste Struktur für den jeweiligen Kunden und seine Lieferanten. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass die SCF-Programme nicht ausschließlich von einem Finanzierungspartner abhängen.

Es besteht die Möglichkeit, dass sich mehrere Partner an einem Programm beteiligen. Auf diese Weise kann mit marktgerechten Preisen gearbeitet werden. Darüber hinaus hat auch eine Veränderung in der Zusammensetzung der Finanzierungspartner keinerlei Auswirkungen auf den Kunden oder seine Lieferanten. Vor allem mit Blick auf die Finanzmärkte ist dies in Krisenzeiten von Vorteil.

Kompetenz schafft Vertrauen

Inzwischen arbeiten zahlreiche Großkunden mit den Lösungen moderner Supply Chain Finance. Die Strategieexperten nutzen die Lieferanteninformationen, um eine SCF-Programmstrategie zu erstellen, die darauf zugeschnitten ist, die vom Kunden vorgegebenen Ziele zu realisieren. Anschließend werden eine Reihe von Ausführungsmodellen, basierend auf der gewählten Strategie, erstellt. Diese beinhalten z. B. die Bereiche Lieferanten-Targeting, Engagement, Management und Preisgestaltung. Orbian bietet seinen Kunden einen weltweiten Kundensupport, der in einer Vielzahl von Sprachen möglich ist. Die Londoner Niederlassung verwaltet dabei die Systementwicklung, das Operations-Center und die Group Treasury-Operationen. (OR/mc/hfu)


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