Suva mit Verlust – Prämien sinken dennoch

Suva

(Bild: Suva)

Luzern – Die Börsenturbulenzen des letzten Jahres sind auch an der Suva nicht spurlos vorbeigegangen: Der Unfallversicherer rutschte als Folge in die roten Zahlen ab. Doch die Suva kann auf ein nach wie vor dickes Finanzpolster stützen und senkt in Zeiten, in welchen fast alles teurer wird, die Prämien ein weiteres Mal.

«Wir blicken auf ein ausgesprochen schwieriges Anlagejahr 2022 zurück», sagte Finanz- und Informatikchef Hubert Niggli am Freitag an der Bilanzmedienkonferenz der Schweizerischen Unfallversicherung (Suva). Immerhin habe aber die breit diversifizierte Anlagestrategie noch höhere Verluste verhindert.

Grosse Anlageverluste
Die Einschnitte auf der Anlageseite waren aber massiv und konnten nur dank der Auflösung eines grossen Teils der in guten Börsenjahren angehäuften Wertschwankungsrückstellungen abgefedert werden. Der Ukraine-Krieg, Inflation und steigende Zinsen drückten stark auf die Performance von Aktien und Anleihen, während immerhin die Immobilien noch eine gute Rendite abwarfen.

Zu Jahresende resultierte ein negativer Anlageertrag von beinahe 5 Milliarden Franken und nach Auflösung von Reserven ein Verlust in der Kapitalertragsrechnung von 541 Millionen. Im Reserve-Topf verbleiben laut Niggli immer noch rund 7 Milliarden Franken. «Das reicht gut, um weitere Schocks überstehen zu können», sagte der Finanzchef.

Solide schloss die Suva das Jahr im Versicherungsgeschäft ab. Hier hielten sich Prämien und bezahlte Leistungen sowohl in der Berufs- als auch in der Nichtberufsunfallversicherung in etwa die Waage, während aufgrund weniger neu gesprochener Invalidenrenten Reserven aufgelöst werden konnten. Der versicherungstechnische Gewinn belief sich 344 Millionen Franken.

Aus dem hohen Anlageverlust, dem Versicherungsgewinn und einem positiven Kostenergebnis ergab sich ein Jahresverlust von 152 Millionen Franken. Im Jahr davor hatte die Suva noch einen Gewinn von 331 Millionen erzielt.

Prävention greift
Die Zahl der Unfälle und Berufskrankheiten kletterte im vergangenen Jahr auf über 490’000 nach 450’000 im 2021. Damit sei man wieder auf dem Niveau von vor den Coronajahren, hiess es. Vor allem Freizeit- und Sportunfälle, etwa beim Skifahren, Fussballspielen oder Biken hätten wegen des guten Wetters in den Monaten März, Mai und Juni zugenommen.

Mit Blick auf die vergangenen zehn Jahren ist das Unfallrisiko am Arbeitsplatz hingegen zurückgegangen. Um den Faktor der wachsenden Versichertenzahl bereinigt, hätten die Unfälle um 12 Prozent abgenommen, sagte Suva-Chef Felix Weber. Die zahlreichen Präventionsmassnahmen hätten Wirkung gezeigt. Zuletzt lancierte die Suva ein Vorsorgeprogramm im Kampf gegen Hautkrebs.

Die gute Entwicklung in der Unfallstatistik und insbesondere die mit einer Solvenzquote von 151 Prozent gesunde Finanzlage erlauben es der Suva, die Prämien zum dritten Mal in Folge zu senken. Für 2024 sei in der Berufsunfallversicherung eine Reduktion um gut fünf Prozent und in der Nichtberufsunfallversicherung um rund ein Prozent vorgesehen, hiess es. (awp/mc/pg)

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