Winterthur – Der Kranken- und Unfallversicherer Swica hat im vergangenen Jahr trotz Prämienanstieg weniger verdient. Während coronabedingte Sondereffekte zu einem überdurchschnittlichen Leistungsanstieg in der Grundversicherung führten, lief es bei Zusatzversicherungen und Finanzerträgen gut.
Konkret kletterten die Prämieneinnahmen 2021 auf 5,11 Milliarden Franken von zuvor 4,97 Milliarden, wie die Swica am Montag mitteilte. Das Prämienvolumen lag somit erstmals über der Schwelle von 5 Milliarden.
Der Reingewinn sank jedoch auf 85,5 Millionen Franken (VJ 137,9 Mio). Eine knappe Prämienkalkulation in der Grundversicherung kombiniert mit gestiegenen Leistungskosten hätten ein negatives versicherungstechnisches Ergebnis in der Grundversicherung zur Folge gehabt, heisst es.
Nachdem die Leistungen im ersten Pandemiejahr – da zahlreiche Operationen während des Lockdowns verschoben wurden – nur moderat gestiegen seien, hätten die Kosten in der Grundversicherung im Berichtsjahr um 4,5 Prozent auf 3990 Franken pro Kopf angezogen, so Swica. Im ersten Quartal des laufenden Jahres 2022 habe sich das generelle Kostenwachstum zudem bestätigt. Zwar hätten die Kosten leicht unter dem hohen Niveau des Vorjahrs gelegen, jedoch über dem Durchschnitt der letzten Jahre.
Erfolg bei den Finanzerträgen
Gut lief es der Swica hingegen bei den Finanzerträgen. Im Vergleich zum volatilen 2020 sei die Situation an den Finanzmärkten 2021 deutlich stabiler gewesen. Das Ergebnis aus Kapitalanlagen konnte auf 201,5 Millionen Franken (VJ 155,2 Mio) gesteigert werden und habe somit einen «wesentlichen» Beitrag zum Unternehmensergebnis geleistet.
Anlagerendite bei 4,7 Prozent
Die Anlagerendite belief sich 4,7 Prozent (VJ 4,2%). Die Rückstellungen für Kapitalmarktrisiken wurden allerdings auf 671,9 Millionen Franken erhöht, um auch grössere Kurskorrekturen abfedern zu können. Insgesamt sei die Swica «sehr solide» finanziert und erfülle sämtliche aufsichtsrechtlichen Anforderungen bezüglich der Solvenz.
Die Combined Ratio der Gruppe – das Verhältnis von Schadenzahlungen zu Prämieneinnahmen – verschlechterte sich erneut auf 99,5 Prozent von 99,1 Prozent im Jahr 2020. Zwar verbesserte sich der der Schaden-Kostensatz sowohl in der Unfall- wie auch in der Zusatzversicherung. In der Grundversicherung belief er sich jedoch auf 101,5 Prozent nach 99,2 Prozent im Vorjahr. Nur bei Werten unter 100 Prozent ist das Geschäft versicherungstechnisch profitabel.
Die Swica ist zusätzlich zum Privatversicherungsgeschäft auch im Unternehmensgeschäft in den Bereichen Krankentaggeld- und Unfallversicherung tätig. Im zweiten Coronajahr wurde die Krankentaggeldversicherung analog zum Vorjahr in vermehrt in Anspruch genommen, heisst es in der Mitteilung. (awp/mc/pg)