Swiss Life bleibt auf Wachstumskurs

Patrick Frost

Patrick Frost, CEO Swiss Life. (Foto: Swiss Life)

Zürich – Der Lebensversicherer Swiss Life hat im laufenden Jahr nach neun Monaten mehr an Prämien und Gebühren eingenommen als dies im Vorjahr der Fall war. Besonders mit dem Verkauf von fondsgebundenen Produkten in Frankreich steigerte die Gruppe die Volumen. Wie das Geschäft weiterentwickelt wird, legt das Management Ende November an einem Investorentreffen dar.

Doch bereits heute läuft der Verkauf von Lebensversicherungen und Vorsorgeprodukten bei der Swiss Life prächtig: In den Monaten Januar bis September wuchsen die Prämieneinnahmen um 6 Prozent auf 14,7 Milliarden Franken, wie Swiss Life am Mittwoch bekanntgab. Um Währungseinflüsse bereinigt, also in Lokalwährungen, erhöhte sich das Volumen um 4 Prozent.

Weiteres Wachstum mit Fee-Erträgen
Swiss Life setzt seit einiger Zeit auf das sogenannte Fee-Geschäft, um weniger vom traditionellen Lebensversicherungsgeschäft abhängig zu sein. Denn in diesem werden über viele Jahre Zinsgarantien gewährt. Der Geschäftsgang wird somit von der Zinsentwicklung und der Politik rund um das Thema Altersvorsorge beeinflusst.

Beim Fee-Geschäft setzt die Swiss Life auf Anlage-, Pensionskassenberatungen oder Immobilienmaklergeschäfte, was Gebühren generiert. Nach neun Monaten verdiente der Konzern mit diesen Einnahmen 1,16 Milliarden Franken. Das ist ein Plus von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

«Wir konnten im dritten Quartal an unsere positive Entwicklung in der ersten Jahreshälfte 2018 anknüpfen», wurde Konzernchef Patrick Frost in der Mitteilung zitiert. Wachstumstreiber waren im Gebührengeschäft die eigenen Beraterkanäle (+10%). Und bei den Prämieneinnahmen punktete Swiss Life vor allem in Frankreich und mit Unternehmenskunden in der Schweiz.

Wachsender Heimmarkt
Am Heimmarkt nahmen die Prämien insgesamt um 3 Prozent auf 7,8 Milliarden Franken zu, während die Kommissions- und Gebührenerträge um 7 Prozent auf 182 Millionen zulegten. In Frankreich wuchs das Prämienvolumen dank dem Verkauf von fondsgebundenen Produkten in Lokalwährungen um 11 Prozent. Beim westlichen Nachbar läuft das Geschäft vor allem mit sehr reichen Kunden gut.

In Deutschland wächst die Swiss Life in erster Linie im Fee-Geschäft: Die Prämien stiegen um 2 Prozent, die Gebühreneinnahmen demgegenüber um 15 Prozent. Und in der Markteinheit International, wo vermögenden Kunden weltweit massgeschneiderte Produkte angeboten werden, sank das Prämienvolumen währungsbereinigt, während die Fee-Erträge zunahmen.

Weitere Neugelder für Vermögensverwaltung
Einen grossen Teil der Gebühren erwirtschaftet die Sparte Asset Managers, welche die Anlagen im eigenen Haus und auch für Drittkunden wie Pensionskassen, Anlagestiftungen oder Private verwaltet. Da nahmen die Gebühren nur leicht auf 468 Millionen Franken zu.

Doch die Sparte wächst am Markt. Ihr flossen von externen Kunden Neugelder von netto 5,2 Milliarden Franken zu und die verwalteten Vermögen für Drittkunden stiegen auf 66,3 Milliarden nach 61,4 Milliarden per Ende 2017. Im vergangenen Jahr war das Neugeld-Wachstum noch grösser.

Stabil entickelt sich die Bewirtschaftung der Anlagen. Mit den eigenen Kapitalanlagen erwirtschaftete die Swiss Life einen Ertrag von 3,3 Milliarden Franken und damit etwas mehr als im Vorjahr. Die direkte Anlagerendite liegt nicht-annualisiert mit 2,2 Prozent auf Vorjahresniveau.

Solide Bilanz
Für die Zukunft kann sich die Gruppe indessen auf eine dicke Kapitaldecke stützen, was auch mit Blick auf die Dividendenpolitik von Interesse ist. Per Ende September geht Swiss Life basierend auf dem mit Auflagen genehmigten internen Modell von einer SST-Quote von über 175 Prozent aus. Beim SST handelt es sich um den Schweizer Solvenztest, mit dem die Kapitalstärke einer Versicherung gemessen wird.

Konzernchef Frost zeigt sich mit Blick nach vorn zuversichtlich, dass die Gruppe die im Rahmen des Unternehmensprogramms «Swiss Life 2018» gesetzten Ziele erreichen oder übertreffen wird. Angestrebt wird unter anderem eine um nicht realisierte Kapitalgewinne bereinigte Eigenkapitalrendite in einer Bandbreite von 8 bis 10 Prozent und Kosteneinsparungen von 100 Millionen Franken.

Am Investorentag vom 29. November will die Swiss Life neue strategische Ziele formulieren. Dabei dürfte das Kapitalmanagement eine zentrale Rolle spielen. (awp/mc/ps)

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