Swiss Life-CEO Bruno Pfister. (Foto: Swiss Life)
Zürich – Die Swiss Life hat im ersten Quartal 2012 mit den Bruttoprämieneinnahmen und Einlagen von Versicherungsnehmern einen leichten Rückgang erlitten. Insbesondere im Cross-Boarder-Geschäft mit vermögenden Kunden (PPLI) und in Frankreich verzeichnete der Lebensversicherer Einbussen. Dagegen wuchs die Gruppe im Heimmarkt Schweiz und in Lokalwährungen auch in Deutschland. Schwach entwickelten sich die Umsätze des Finanzvertriebs AWD.
Das Geschäftsvolumen der Gruppe verringerte sich im ersten Quartal um 4% auf 6,26 Mrd CHF. In Lokalwährungen resultierte ein Rückgang von 2%, wie die Swiss Life am Dienstag meldete. Damit lagen die Zahlen etwas hinter den Erwartungen am Markt zurück.
Dennoch zeigte sich CEO Bruno Pfister in der Mitteilung mit der Geschäftsentwicklung zufrieden. Insbesondere in strategisch wichtigen Geschäftsbereichen habe die Swiss Life ihre Marktstellung gefestigt.
Wachsendes Schweiz-Geschäft
In der Schweiz stiegen die Erträge um Sonderfaktoren bezüglich eines neuen Kollektivverwaltungssystems und der entsprechenden Anpassung der Prämienfälligkeiten bereinigt um 2% auf 4,34 Mrd CHF. Dabei sei die Swiss Life im Einzellebenteil dank neuer Produkte um 7% verglichen mit den 4% des Schweizer Gesamtmarkts gewachsen, sagte CFO Thomas Buess an einer Telefonkonferenz.
Im grösseren Kollektivlebengeschäft betrug das Wachstum 2%, während der Markt überraschenderweise um 2,5% zurückgegangen sei. Vor Jahresfrist wuchs die Swiss Life hier noch um 8%. Die Nachfrage von KMU nach Vollversicherungslösungen sei aber nach wie vor gross und auch die Verkaufsteams des im Vorjahr zugekauften Kollektivlebenteils der Nationale Suisse hätten erfolgreich gearbeitet, so der Finanzchef weiter.
Rückgang in Frankreich
Mühe bekundete Swiss Life in Frankreich, wo die Einnahmen um 10% (-4% in LW) auf 1,08 Mrd zurückgingen. Allerdings habe sich der französische Markt mit 7% ebenfalls klar rückläufig entwickelt. Das Wachstum im Krankenversicherungsgeschäft (+3% gg Marktwachstum von +4%) konnte dabei den Rückgang im Lebengeschäft (-11% gg -13%) teilweise kompensieren.
In Deutschland ging das Volumen um 3% auf 453 Mio zurück. In Lokalwährungen ergab sich aber ein Plus von 3% bei einem leichten Rückgang des Marktes. In Deutschland habe Swiss Life weitere Preis- und Profitabilitätsverbesserungen erzielt.
Starker Rückgang im internationalen Versicherungsgeschäft
Im Segment Versicherungsgeschäft International, wo das Geschäft mit Versicherungsmäntel (PPLI) über 90% ausmacht, gingen die Einnahmen aufgrund steigender Unsicherheiten im regulatorischen Umfeld und im Privatbankensektor erneut stark zurück. Sie sanken um 29% (-27% in LW) auf 419 Mio CHF. Die verwalteten Vermögen seien aber weiterhin am wachsen, erklärte Buess. Ein Verkauf des mit Risiken behafteten Geschäfts sei nicht beabsichtigt.
AWD-Umsatz sinkt um 18 %
Beim AWD sank der Umsatz um deutliche 18% auf 111,1 Mio EUR. Buess begründete den Rückgang unter anderem mit der Anpassung der Mindestzinsgarantie von 2,25% auf 1,75% in Deutschland. Dies habe viele Kunden dazu bewogen, den Kauf von Lebensprodukten noch auf das vierte Quartal 2011 vorzuziehen. Im weiteren Jahresverlauf sei mit Verbesserungen zu rechnen.
Gute Solvenz
Das Anlageresultat sei derweil «ausgezeichnet» ausgefallen, hiess es. Die Nettoanlagerendite auf dem Versicherungsportefeuille habe sich im Tiefzinsumfeld und unter volatilen Marktbedingungen im Rahmen der Erwartungen positiv entwickelt und betrage auf nicht annualisierter Basis 0,9% (VJ 1,0%). Damit befinde man sich auf Zielkurs, um im Gesamtjahr eine Rendite zwischen 3,3% und 3,5% zu erreichen.
Die Solvabilitätsquote der Gruppe lag per Ende März bei 214% nach 213% per Ende 2011. Mit den Kennzahlen zum Swiss Solvency Test (SST) gemäss dem eigenen, internen Model per Ende März liege Swiss Life nach wie vor im «Grünen Bereich», so Buess. (awp/mc/pg)