Alfred Leu, CEO Generali Schweiz (Bild: Generali).
Der Versicherer Generali Schweiz hat den Zusammenarbeitsvertrag mit dem Finanzdienstleister AWD auf Ende 2012 gekündigt. Die Vorstellungen betreffend Zusammenarbeit stimmten nicht mehr überein, hiess es am Mittwoch auf Anfrage bei Generali Schweiz. Generali und AWD blicken auf eine fast 20-jährige Partnerschaft zurück. In den letzten Jahren sei das Geschäftsvolumen jedoch rückläufig gewesen, so dass sich Generali entschieden hat, die Kooperation zu beenden, bestätigte eine Sprecherin von Generali Schweiz einen Artikel in der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Donnerstag.
Die AWD-Angestellten hatten bei ihren Beratungen auch Generali-Policen – insbesondere solche im Lebensversicherungsbereich – verkauft. Für die Kundschaft ändere sich durch die Auflösung des Zusammenarbeitsvertrags indes nichts, so die Sprecherin. Zwar hätten die Kunden mit den AWD-Beratern verhandelt. Vertrag und Betreuung seien aber immer über Generali gelaufen. Es treffe zu, dass Generali den Vertrag auf Ende 2012 gekündigt habe, sagte auch der Medienverantwortliche für AWD Schweiz, Max Fischer, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. «Fakt ist aber, dass zurzeit Gespräche zwischen den beiden Unternehmen stattfinden.» In den heutigen dynamischen Märkten gehörten solche Wechsel zur Tagesordnung, sagt er. AWD verkaufe Lebensversicherungen von Versicherern wie Swiss Life, PAX, Helvetia und Zürich.
Belastung für Swiss Life
Das Finanzberatungsunternehmen AWD ist seit einiger Zeit in der Klemme. In Deutschland und Österreich wird es mit Klagen eingedeckt. Unter anderem sollen überhöhte Provisionen bei Immobilienfonds eingezogen worden sein. AWD gehört seit 2008 dem Versicherer Swiss Life, der den Finanzdienstleister für rund 1,9 Mrd CHF von Gründer Carsten Maschmeyer kaufte. Dem Swiss-Life-Konzern liegt AWD allerdings schwer auf dem Magen. Die Tochtergesellschaft belastet den Konzern seit längerem mit enttäuschenden Ergebnissen. Der Umsatz von AWD fiel im ersten Quartal dieses Jahres um 18%. (awp/mc/upd/ps)