Bruno Pfister, CEO Swiss Life Holding. (Copyright: Swiss Life)
Zürich – Die Swiss Life hat ihr Ergebnis im ersten Halbjahr 2013 über Erwarten deutlich gesteigert. Wie schon im Vorjahr erzielte die Gruppe mit den Kapitalanlagen eine ansprechende Rendite. Zudem gelang es dem Lebensversicherer, dank eines verbesserten Produktmix› und einer attraktiven Neugeschäftsmarge in allen Märkten profitabel zu wachsen.
Der Gewinn erhöhte sich in der Berichtsperiode um 29% auf 472 Mio CHF und lag damit klar über den Marktvorgaben. Der Betriebsgewinn stieg unbereinigt um 28% auf 688 Mio. Bereinigt um Sondereffekte aus der Umstellung der Rechnungslegungsvorschriften (IFRS 13) im Umfang von 60 Mio und Restrukturierungskosten von 11 Mio wuchs das operative Ergebnis um 16% auf 639 Mio, wie die Swiss Life am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt.
Wachstum in allen Bereichen
Das Geschäftsvolumen, bestehend aus Bruttoprämien, Policengebühren und erhaltenen Einlagen wuchs um 5,4% auf 10,4 Mrd CHF. In Lokalwährungen belief sich das Wachstum gar auf 6%. Dabei hätten sämtliche Markteinheiten zugelegt, heisst es.
Im Heimmarkt Schweiz wuchs die Swiss Life um 5% auf 5,9 Mrd, wobei erneut die berufliche Vorsorge mit einem Plus von 8% einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum geleistet hat. Das Segmentsergebnis verbesserte sich auf 472 Mio nach 355 im Vorjahr.
In Frankreich steigerte die Swiss Life das Prämienvolumen in lokalen Währungen um 8% auf 2,3 Mrd CHF. Hier sei die positive Entwicklung im Lebengeschäft (+16%) der Wachstumstreiber gewesen, wobei der Anteil fondsgebundener Verträge auf 36% von 25% gesteigert werden konnte. Das sehr gute Finanzergebnis und die verbesserte Schaden-Kosten-Quote im Kranken- und Sachversicherungsgeschäft führte zu einem 14% höheren Segmentergebnis von 93 Mio.
In Deutschland beliefen sich die Prämieneinnahmen auf 0,9 Mrd CHF, ein Plus in Lokalwährungen von 4%. Höhere Volumen seien vor allem in der Berufsunfähigkeits- und der Pflegeversicherung sowie mit modernen Produkten erreicht worden. Das Ergebnis stieg auf 50 Mio nach 41 Mio.
Die Prämieneinnahmen der Markteinheit International – mit den Produkten für vermögende Kunden (PPLI) – wuchsen im ersten Halbjahr um 7% auf 1,3 Mrd CHF, wobei ein Gewinn von 8 Mio (VJ Verlust 2 Mio) resultierte. Derweil baute Swiss Life Asset Managers das Geschäft mit externen Kunden weiter aus, verzeichnete Nettoneugeldzuflüsse von 2,3 Mrd und steigerte die verwalteten Vermögen auf 24,1 Mrd. Insgesamt beliefen sich die Kommissions- und Gebührenerträge der Gruppe auf 551 Mio nach 524 Mio im Vorjahr.
Sinkendes Eigenkapital
Das Anlageportfolio habe erneut Widerstandskraft bewiesen, so die Mitteilung. Die direkte Rendite lag bei nicht annualisierten 1,7% nach 1,8% im Vorjahr, die Nettorendite belief sich auf 2,4% nach 2,7%, was im anspruchsvollen Umfeld immer noch eine «ausgezeichnete» Leistung sei.
Das Eigenkapital betrug 8,8 Mrd CHF nach 10,2 Mrd Ende 2012. Als Grund gibt die Swiss Life die gestiegenen Zinsen und die Auswirkungen auf die Kapitalanlagen an. Die Eigenkapitalrendite wird annualisiert und um nicht realisierte Kapitalgewinne bereinigt mit 12,7% angegeben. Damit liegt dieser Wert über dem angestrebten Ziel einer Rendite von 8 bis 10%.
Die Solvabilitätsquote sank von 239% zum Jahresende auf 205%. Bereinigt um die nicht realisierten Gewinne/Verluste auf Anleihen stieg die Quote dagegen auf 188% von 186%. Beim Swiss Solvency Test (SST) findet sich Swiss Life weiterhin im ‹Grünen Bereich›.
Mit «Swiss Life 2015» auf Kurs
Swiss Life habe im ersten Halbjahr 2013 die operative Schlagkraft weiter erhöht, sagte Konzernchef Bruno Pfister an einer Telefonkonferenz. Dabei sei es mit einem strikten Margenmanagement und einem nochmals verbesserten Produktmix gelungen, die Neugeschäftsmarge auf 2% nach 1,4% Ende 2012 zu steigern. Die Marge dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte auf ähnlich hohem Niveau bewegen.
Mit dem Programm ‹Swiss Life 2015› sieht sich der Lebensversicherer auf Kurs. Bis dato seien rund 40% der Massnahmen, welche die Kostenbasis um 130 bis 160 Mio CHF reduzieren sollen, implementiert worden, so Pfister. Seit Beginn des Programms wurden Restrukturierungskosten im Umfang von 41 Mio verbucht. (awp/mc/upd/ps)