Swiss Life nimmt im ersten Quartal weniger Prämien ein
Zürich – Die Swiss Life drosselt wegen der nach wie vor sehr tiefen Zinsen bewusst das Zeichnen von Geschäft in der beruflichen Vorsorge und hat im ersten Quartal 2017 weniger Prämien eingenommen. Gleichzeitig treibt der Lebensversicherer im Rahmen des Strategieprogramms «Swiss Life 2018» das Wachstum im Kommissionsgeschäfts voran und erzielt auf der Kostenseite weitere Fortschritte.
In den Monaten Januar bis März ist das Geschäftsvolumen der Swiss Life, bestehend aus verbuchten Bruttoprämien, Policengebühren und erhaltenen Einlagen, um 2% auf 6,54 Mrd CHF zurückgegangen, wie es am Mittwoch hiess. In Lokalwährungen resultierte ein Rückgang von 1%.
Die Kommissions- und Gebührenerträge nahmen dagegen um 3% (+5% in LW) auf 340 Mio CHF zu. Der Fahrplan der Swiss Life zielt darauf ab, in der Anlage-, Immobilien- oder auch PK-Beratung weiter zuzulegen. Das Geschäft soll bis Ende 2018 zwischen 400 bis 450 Mio zum Betriebsergebnis der Gruppe beisteuern, wie Finanzchef Thomas Buess in einer Telefonkonferenz bekräftigte. Im Jahr 2016 waren es bereits knapp 400 Mio.
Rückgang im Heimmarkt
In der Schweiz sank das Prämienvolumen um 7% auf 4,57 Mrd CHF, während das Minus am Gesamtmarkt auf 2% beläuft. Aus Profitabilitätsgründen ist die Gruppe im Vertrieb von Vollversicherungslösungen für Unternehmenskunden auf die Bremse getreten. In der beruflichen Vorsorge setzt die Swiss Life auf teilautonome Lösungen, wo die Anlagerisiken an die Versicherungsnehmer übertragen werden. Hier nahm der Neugeschäftsanteil auf 18% von zuvor 8% zu.
Im Schweizer Privatkundengeschäft wuchs die Swiss Life in einem seitwärts tendierenden Gesamtmarkt mit 8%. Und die Erträge im hiesigen Fee-Geschäft wuchsen um 2% auf 62 Mio CHF.
Prämienwachstum in Frankreich
Im zweitwichtigsten Markt Frankreich stiegen die Prämien der Swiss Life um 4% (+6% in LW) auf 1,13 Mrd CHF, die Fee-Erträge legten gar um 16% (+19%) auf 69 Mio zu. Als Wachstumstreiber führte der Finanzchef höhere Kommissionen aus dem Bankgeschäft und der gestiegene Anteil an anteilgebundenen Lösungen im Lebengeschäft an. Letztere würden vor allem an vermögende Kunden verkauft und machten hohe 49% am gesamten Lebengeschäft und im Neugeschäft gar zwei Drittel aus.
In Deutschland stagnierte das Prämienvolumen in Franken gerechnet bei 345 Mio CHF (+2% in LW). Die Fee-Erträge gingen um 2% auf 92 Mio zurück, wobei mit unabhängigen Beraterkanälen die Vertriebsleistung in lokaler Währung um 6% gesteigert werden konnte.
Ein deutliches Plus der Prämieneinnahmen von 35% auf 493 Mio CHF (+38% in LW) erreichte die Swiss Life im volatilen Geschäft der Einheit International. Die sich stetiger entwickelnden Gebühreneinnahmen nahmen um 1% (+6% in LW) auf 55 Mio zu.
Neugelder für «Asset Managers»
Der Einheit «Asset Managers» sind im Quartal im Geschäft mit Drittkunden Neugelder im Umfang von 2,66 Mrd CHF (VJ 2,34 Mrd) zugeflossen, und die verwalteten Vermögen nahmen seit Jahresbeginn um 6% auf 52,7 Mrd zu. Der Bereich erwirtschaftete wie bereits im Vorjahr Gebühren in Höhe von 133 Mio.
Auf den Kapitalanlagen erreichte die Swiss Life eine Nettorendite (nicht annualisiert) von 0,5% nach 0,7% im Vorjahr. Die direkte Anlagerendite betrug unverändert 0,7%, wobei die direkten Anlageerträge gegenüber der Vorjahresperiode nur leicht auf 1,04 Mrd CHF zurückgegangen sind. Die Solvenzquote SST lag per 1. Januar 2017 bei 161% nach gut 140% im September.
Kostenseitig hat die Gruppe laut Thomas Buess bereits 64% der geplanten Kostensparmassnahmen umgesetzt. Bis Ende 2018 will man die Kostenbasis von Ende 2015 um 100 Mio CHF reduzieren. (awp/mc/pg)