Swiss Life setzt im Dreijahresprogramm zum Schlussspurt an
Zürich – Die Swiss Life steuert mit Elan auf das Ende des dreijährigen Strategieprogramms zu. Der Finanzkonzern hat im ersten Halbjahr 2024 die Ergebnisse gesteigert und dürfte einen Grossteil der gesteckten Ziele übertreffen. Den Aktionärinnen und Aktionären winkt die nächste Dividendenerhöhung.
Der Betriebsgewinn kletterte in der ersten Jahreshälfte um 6 Prozent auf 883 Millionen Franken, während der Reingewinn mit 632 Millionen leicht über Vorjahr lag, wie die Gruppe am Dienstag mitteilte. Klammert man aber die im Vorjahr verbuchte Auflösung einer Steuerrückstellung aus, dann wäre auch der Gewinn um über 5 Prozent angestiegen.
Konzernchef Matthias Aellig führte dies vor allem auf das gute Abschneiden im Gebührengeschäft zurück. Im Fee-Geschäft sind die Erträge dank guter Nachfrage nach anlagegebundenen Vorsorgelösungen in Frankreich oder den Aktivitäten in der Vermögensverwaltung für institutionelle Kunden um 5 Prozent und das Ergebnis um 15 Prozent nach oben gegangen.
Dabei hatte genau dieser Bereich den Aufstieg der Swiss Life etwas gebremst. Vor allem Immobilientransaktionen und Projektentwicklungen in Deutschland und Frankreich hatten im Zuge des Zinsanstiegs geschwächelt. Aellig beobachtete diesbezüglich zuletzt eine Normalisierung.
Kaum Sorgen vor BVG-Abstimmung
Im Versicherungsgeschäft konnte Swiss Life ebenfalls zulegen. Die verbuchten Bruttoprämien rückten um 2 Prozent auf 11,7 Milliarden Franken vor, gestützt von einem leichten Wachstum im Heimmarkt Schweiz. Derweil stiegen die verwalteten Vermögen bei teilautonomen Vorsorgelösungen für Firmen per Ende Juni weiter auf 7,6 Milliarden Franken an.
Die Abstimmung zur BVG-Reform vom 22. September bereitet Aellig aus Sicht der Swiss Life kaum Sorgen. Die Gruppe plane und finanziere die Vorsorge für ihre Kunden vorausschauend und die Leistungsversprechen seien unabhängig vom Ausgang der Abstimmung gesichert, hielt er fest.
Gleichwohl sei ein «Ja» für das Schweizer Vorsorgesystem auf ihren drei Säulen wichtig, fuhr Aellig fort. «Wir werden international um dieses System beneidet und müssen dazu Sorge tragen.» Mit verschiedenen Massnahmen wie etwa der Senkung des Umwandlungssatzes zur Berechnung der Rentenzahlungen will der Bund die zweite Säule finanziell stabilisieren.
Auf Zielkurs
Die Swiss Life sieht sich derweil mit den bis Ende 2024 gesetzten Gruppenzielen auf Kurs. Jene zur Eigenkapitalrendite (10-12 Prozent) oder zur Dividendenausschüttungsquote (über 60 Prozent) dürften übertroffen werden. Und beim Fee-Ergebnis wird weiterhin das untere Ende des Korridors von 850 bis 900 Millionen Franken angepeilt.
«Wir sind auf gutem Weg, um die Ambition weiterer Dividendenerhöhungen zu erfüllen», sagte Finanzchef Marco Gerussi an einer Telefonkonferenz. Dafür sprechen nebst steigenden Gewinnen und der mit geschätzt 205 Prozent weiterhin sehr soliden SST-Kapitalquote auch die hohen Barmittel-Transfers von den operativen Einheiten in die Holding.
Neue Ziele für die nächsten drei Jahre kommuniziert Swiss Life Anfang Dezember im Rahmen eines Investorentreffens. Dabei dürfte der Konzern laut Meinung von Analysten an der Grundausrichtung des Geschäfts festhalten.
Eine Änderung gibt es im April in der Geschäftsleitung. Der langjährige Investmentchef Stefan Mächler, der den Ausbau des Fee-Geschäfts massgeblich mitgestaltet hat, geht in Pension. Seine Nachfolge tritt Per Erikson an. Er arbeitet seit 2007 bei der Swiss Life und ist seit 2015 Mitglied der Geschäftsleitung von Swiss Life Asset Managers. (awp/mc/pg)