Swiss Life verliert an Prämienvolumen

Swiss Life verliert an Prämienvolumen
Swiss Life-CEO Patrick Frost. (Foto: Swiss Life)

Zürich – Die Swiss Life setzt seit einiger Zeit auf Geschäft, das weniger Kapital bindet und somit auch weniger unter dem Einfluss tiefer Marktzinsen leidet. Als Folge davon sank das Prämienvolumen in den ersten neun Monaten 2016, wogegen die Einnahmen im gebührenbasierten Geschäft gesteigert wurden. Mit den Finanzzielen sieht sich die Gruppe auf Kurs.

Das Prämienvolumen bestehend aus verbuchten Bruttoprämien, erhaltenen Einlagen und Policengebühren sank um 8% auf 13,4 Mrd CHF, entsprechend einem Minus von 9% in Lokalwährungen, wie der Lebensversicherer am Mittwoch mitteilte. Im dritten Quartal allein ging das Prämienvolumen um knapp 10% auf 3,22 Mrd CHF zurück.

Wachstum im Gebühren-Geschäft
Im sogenannten Fee-Geschäft, wo die Swiss Life mit Anlageberatung, Pensionskassenberatung oder mit Immobilienmaklergeschäften Geld verdient, legten die Erträge in den ersten neun Monaten um 5% (+2% in LW) auf 974 Mio CHF zu. «Wir sind im für uns strategisch wichtigen Fee-Geschäft wiederum gewachsen und konnten trotz den anhaltend rauen Marktbedingungen die direkten Anlageerträge auf dem Niveau des Vorjahres halten», zeigte sich CEO Patrick Frost in der Mitteilung erfreut.

Im Heimmarkt Schweiz sanken die Prämieneinnahmen um 6% auf 8,2 Mrd CHF, was den sinkenden Einmaleinlagen sowohl im Einzelleben- (-37%) als auch im Kollektivlebengeschäft (-5%) zuzuschreiben ist. Periodisch einzuzahlende Prämien wuchsen im Gegensatz dazu im Einzellebenbereich um 7% und auch die Fee-Erträge kletterten dank Swiss Life Select und der Immobilienmaklereinheit sogar um 23% auf 177 Mio in die Höhe.

In Frankreich reduzierten sich die Prämieneinnahmen um 3% (-6% in LW) und die Fee-Erträge lagen aufgrund tieferer Bankkommissionen um 4% (-7%) unter Vorjahr. In Deutschland nahmen die Prämieneinnahmen ebenfalls um 3% (-5%) ab, während die Fee-Erträge unverändert bei 259 Mio lagen (+2%). Die volatile Markteinheit International verzeichnete derweil einen Prämieneinbruch von 38% (-40%) und die Fee-Erträge lagen (-2% in CHF; -5% in LW) leicht unter Vorjahr.

Neugeldzufluss von Dritten
Die Swiss Life Asset Managers gewannen zunehmend an Volumen. In der Berichtsperiode verbuchten sie mit externen Kunden einen Nettoneugeldzufluss von 5,9 Mrd CHF und steigerten so die verwalteten Vermögen auf 46,2 Mrd (Ende 2015: 38,8 Mrd). Die Fee-Erträge nahmen dabei um 9% (+8%) auf 422 Mio zu.

Mit den Kapitalanalagen wurde eine nicht annualisierte direkte Anlagerendite von 2,2% (VJ 2,3%) erreicht, und die Nettoanlagerendite lag bei 2,3% nach 2,6%. Letztere soll Ende Jahr bei rund 3% stehen. Die SST-Quote übertraf auf Basis des mit Auflagen genehmigten internen Modells per Ende September die Marke von 140%.

An einer Telefonkonferenz empfahl Finanzchef Thomas Buess, nach der Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten trotz kurzfristig steigender Volatilität Ruhe zu bewahren. Die Swiss Life werde keine grundlegenden Anpassungen in ihrer Anlagestrategie vornehmen. «Unsere Assets sind sowohl vor zunehmender Volatilität als auch mit Blick auf die tiefen Zinsen gut geschützt.»

Auf Zielkurs
Mit den Finanzzielen liege man auf Kurs, erklärte der CFO weiter. Dabei dürfte sich das Volumen im traditionellen Geschäft in den nächsten Monaten weiter rückläufig entwickeln, was sich in Sachen Profitabilität jedoch nicht nachteilig auswirken sollte. Der Anteil nicht-traditioneller und weniger kapitalintensiver Produkte liege im Neugeschäft bereits bei 90%.

Positiv hob Buess auch die im Rahmen des Unternehmensprogramms ‹Swiss Life 2018› erzielten Fortschritte hervor. «Wir haben bereits die Hälfte der Kosteneinsparungen implementiert», sagte er. Bis 2018 soll die Kostenbasis um weitere 100 Mio CHF gekürzt werden. (awp/mc/pg)

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