Zürich – Swiss Life setzt die vor Jahren aufgegleiste Strategie Schritt für Schritt um und hat das Geschäft mit Finanzberatungen, Vermögensverwaltung und dem Verkauf moderner Vorsorgeprodukte auch im Startquartal ausgebaut. Zugleich wuchs dank eines Zukaufs das Prämienvolumen.
Das Fee-Geschäft, wie Swiss Life die Gebühren generierenden Aktivitäten nennt, hat weiter an Gewicht gewonnen. Im ersten Quartal nahmen die Fee-Erträge um 3 Prozent auf 595 Millionen Franken zu, wie der Finanzkonzern am Donnerstag mitteilte. In lokalen Währungen gerechnet hätte das Plus 7 Prozent betragen.
Damit hat Swiss Life zwar nicht ganz so gut wie von Marktbeobachtern erhofft abgeschnitten. Finanzchef Matthias Aellig stellte allerdings an einer Telefonkonferenz klar, dass negative Währungseinflüsse und ein Verkauf im Asset Management die Ertragsentwicklung dämpften. Ausserdem sei das Marktumfeld für Immobilientransaktionen «anspruchsvoll» gewesen.
Noch keine Neugelder der CS
Im Kern blieb Swiss Life im Gebührengeschäft aber in der Spur: Den Asset Managers flossen von Drittkunden (TPAM) in den ersten drei Monaten Neugelder in Höhe von 2,5 Milliarden Franken nach 1,2 Milliarden vor Jahresfrist zu. Aus der Krise um die Credit Suisse und den notgedrungenen Zusammenschluss mit der UBS seien aber noch keine Einflüsse zu spüren gewesen.
Finanzchef Aellig schloss aber nicht aus, dass sich das bald ändern könnte und institutionelle Anleger wie Pensionskassen Gelder von der neuen Megabank UBS an die Swiss Life zur Verwaltung übertragen. «Wir werden Chancen nutzen, die sich uns bieten», sagte Aellig. Per Ende März wurden im TPAM-Bereich 108 Milliarden Franken (Ende 2022: 105 Mrd) verwaltet.
Im Fee-Geschäft punktet Swiss Life stark in den Auslandsmärkten. So kletterten die Gebühreneinnahmen in Frankreich, getragen von der guten Nachfrage nach anlagegebundenen Vorsorgelösungen, um 14 Prozent in die Höhe. In Deutschland nahmen sie gar um 17 Prozent zu. Die Zahl der Berater wuchs dort um 4 Prozent auf nunmehr 5973.
Gefragte teilautonome BVG-Lösungen
Während das kapitaleffiziente Gebührengeschäft forciert wird, agiert Swiss Life im traditionellen Versicherungsteil zurückhaltend. Im ersten Quartal legten die Prämieneinnahmen um 10 Prozent auf 7,53 Milliarden Franken zu (+11% in LW). Grund dafür war in erster Linie der Zukauf der Swiss-Re-Tochter Elipslife in der Einheit International.
Im Heimmarkt wuchsen die Prämien um 2 Prozent auf 4,4 Milliarden Franken. Darin nur begrenzt enthalten sind Einnahmen aus BVG-Lösungen für Firmen, die ihre Anlagerisiken selbst mittragen. In diesem teilautonomen Geschäft stiegen die verwalteten Vermögen per Ende März auf 6,8 Milliarden Franken nach 6,2 Milliarden Ende 2022.
Swiss Life sei gut ins 2023 gestartet und mit den Zielen des «Swiss Life 2024»-Programms auf Kurs, wurde Konzernchef Patrick Frost in der Mitteilung zitiert. Angaben zu Ergebnissen macht die Gruppe im Startquartal keine. Mit Blick auf die Anlageseite wurde eine mit 0,6 Prozent zum Vorjahr unveränderte nicht annualisierte, direkte Anlagerendite kommuniziert.
Mit den Angaben zu den Geschäftsvolumen lag Swiss Life in etwa im Rahmen der Erwartungen. Dennoch verlor die Aktie am Donnerstag 3,3 Prozent. Händler verwiesen mit Blick auf die bislang gute Performance des Titels in diesem Jahr auf Gewinnmitnahmen. (awp/mc/ps)