Zürich – Die Swiss Life hat 2018 im Kollektivlebengeschäft die Anzahl der Verträge und auch die Prämieneinnahmen erhöht. Wegen des Rückzugs eines Wettbewerbers aus dem Vollversicherungsgeschäft verzeichnete Swiss Life bei diesen Lösungen eine grosse Nachfrage. Erhöht wurden auch die technischen Rückstellungen.
Insgesamt nahmen in der Berichtsperiode die Prämieneinnahmen im BVG-Geschäft mit Unternehmenskunden um 2,2 Prozent auf 7,8 Milliarden Franken zu. Die periodisch wiederkehrenden Prämien, die sogenannten periodischen Prämien, seien dabei stabil bei 3’32 Milliarden Franken geblieben, erklärte Hans-Jakob Stahel, Leiter Unternehmenskunden, am Montag vor den Medien. Die Anzahl Verträge erhöhte sich um 2,1 Prozent auf 44’249.
Die Ausschüttungsquote zugunsten der Versicherten habe dabei 94,2 Prozent verglichen mit 93,3 Prozent im Vorjahr betragen. Damit wurden die gesetzlichen Vorgaben erneut erfüllt.
Höher fielen 2018 auch die Verwaltungskosten aus, die um 9,4 Prozent auf 221 Millionen Franken zunahmen. Dieser Anstieg sei auf die «ausserordentlich grosse» Nachfrage nach Vollversicherungslösungen aufgrund des Rückzugs eines Mitbewerbers (Axa) aus diesem Geschäft und die damit verbundenen Zusatzaufwände für Beratung und Administration zurückzuführen, führte Stahel weiter aus.
Swiss Life selber hält an ihrer Vollsortimentsstrategie weiter fest. «Unseren Kunden wollen wir in der beruflichen Vorsorge aber Wahlmöglichkeiten bieten», sagte Stahel weiter. Entsprechend bietet der Versicherer den Kunden auch teilautonome Lösungen an. Bei diesen verzeichnete der Versicherer im vergangenen Jahr 4’272 Abschlüsse, was gegenüber dem Vorjahr einem Wachstum von 51 Prozent entspricht.
Quersubvention auf hohem Niveau
Dem Überschussfonds wurden 245 Millionen nach 137 Millionen im Vorjahr zugewiesen. Swiss Life erzielte 2017 eine Anlagerendite von 2,22 Prozent, die das Unternehmen als «attraktiv» bezeichnet. Die zusätzlichen technischen Rückstellungen erhöhten sich auf 470 Millionen von 320 Millionen im Vorjahr.
Auch 2018 subventionierten die Erwerbstätigen die Rentner und Neurentner. Dabei flossen von ersteren 575 Millionen Franken zu letzteren. Im Vorjahr hatte der sogenannte Verrentungsverlust noch 470 Millionen bestragen.
Insgesamt kann Swiss Life im BVG-Geschäft auf ein erfolgreiches aber wegen des Ausscheidens von Axa aus den Vollversicherungslösungen auch anforderungsreiches Jahr zurückblicken. Swiss Life habe eine unglaublich hohe Zahl an Offerten ausarbeiten müssen. Erfreulich sei, dass der Markt alle Kunden von Axa habe absorbieren können.
Für das laufende Jahr geht Stahel davon aus, dass die Zahl der Versicherten auf 507’00 und die Verträge auf 46’500 steigen dürfte.
Wie die anderen Mitstreiter in der Branche fordert auch Stahel eine rasche Anpassung der aktuellen Rahmenbedingungen an die ökonomischen und demografischen Gegebenheiten. In erster Linie müsse der überhöhte BVG-Umwandlungssatz gesenkt werden, um die Umverteilung von den Erwerbstätigen und den Pensionierten zu stoppen. (awp/mc/ps)
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