Swiss Life steigert Gewinn in H1 um 50 Prozent

Swiss Life-CEO Bruno Pfister.

Zürich – Der Versicherer Swiss Life hat im ersten Halbjahr 2011 – auch dank eines einmaligen Steuereffekts – den Reingewinn stark gesteigert. Zudem gelang es der Gruppe, im Rahmen des Effizienzprogramms Milestone die Kosten zu senken. Bei den Prämieneinnahmen verzeichnete Swiss Life im Heimmarkt einen starken Anstieg, während die Volumen im Geschäft mit vermögenden Kunden (PPLI) aufgrund der hohen Vorjahresbasis wie erwartet stark rückläufig waren.

Der Reingewinn stieg um 50% auf 403 Mio CHF, wobei ein steuerlicher Einmaleffekt das Resultat mit 89 Mio CHF begünstigt hat. Der Betriebsgewinn legte derweil um 8,9% auf 452 Mio CHF, wie der Lebensversicherer am Mittwoch mitteilte. Insgesamt hat Swiss Life Kostensenkungen im Umfang von 17 Mio oder 2% realisiert.

In wesentlichen Bereichen verbessert
Swiss Life habe sich im ersten Semester 2011 in allen wesentlichen Bereichen erneut verbessert. «Es ist uns gelungen, die Qualität der Prämienzusammensetzung, die Kundenorientierung und die Effizienz markant zu erhöhen», lässt sich CEO Bruno Pfister zitieren.

Nettoanlagerendite von 1,9 %
Im Investment Management erzielte Swiss Life auf dem Versicherungsportfolio Nettokapitalerträge von 2,08 Mrd CHF nach 2,31 Mrd im Vorjahr. Dies führte zu einer nicht annualisierten Nettoanlagerendite von 1,9% nach 2,1%. Angesichts der volatilen Märkte sei dies eine sehr gute Leistung, hiess es. Das Ergebnis stieg um 24% auf 57 Mio CH.

Markanter Gewinnanstieg in Frankreich
Im Heimmmarkt Schweiz steigerte die Gruppe das Segmentsergebnis um 3% auf 291 Mio CHF. Deutschland steuerte trotz Kostensenkungen ein um 31% tieferes Resultat von 31 Mio EUR bei. Dabei sei das Anlageresultat aufgrund von Anpassungen in der Anlageallokation tiefer ausgefallen. Einen markanten Gewinnanstieg hingegen weist Frankreich aus, wo das Ergebnis dank erfolgreichem Margen-Management um 76% auf 58 Mio EUR anwuchs. Im Segment Versicherungsgeschäft International (mit PPLI) wurde ein ausgeglichenes Resultat erreicht. Der Finanzvertrieb AWD erzielte einen Anstieg des EBIT um 7% auf 21,8 Mio EUR.

Deutlicher Prämienrückgang
Das Prämienvolumen sank um knapp 18% auf 10,1 Mrd CHF, währungsbereinigt resultierte ein Minus von 13%. Der deutliche Prämienrückgang wird auf das Geschäft mit vermögenden Kunden (PPLI) zurückgeführt, wo Swiss Life im vergangenen Jahr stark von der Steueramnestie in Italien (Scudo) profitiert hatte und eine Neuausrichtung im Private Banking vorgenommen wurde. Die Einnahmen im internationalen Geschäft sanken 62% auf 1,16 Mrd CHF. Ohne PPLI wäre das Geschäftsvolumen in Lokalwährungen um 2,4% gestiegen.

Im Heimmarkt wuchsen die Prämien um deutliche 11% auf 5,86 Mrd CHF. Dazu beigetragen haben eine Zunahme der Einmalprämien im Kollektivgeschäft sowie das Geschäft mit modernen Vorsorgeprodukten in der Einzelversicherung. Zudem hat das eingegliederte Kollektivgeschäft von Nationale Suisse, das per 1. April 2011 übernommen wurde, rund 50 Mio beigesteuert.

In Frankreich sank das Volumen um 6% auf 1,83 Mrd EUR. In Deutschland gingen die Einnahmen um 7% auf 0,69 Mrd EUR zurück, was immer noch besser als der Gesamtmarkt gewesen sei. Der AWD vermochte den Umsatz um 1% auf 265,5 Mio EUR zu steigern.

Eigenkapitalrendite annualisiert bei 8,7 %
In der Bilanz stieg das den Aktionären zurechenbare Eigenkapital per Ende Juni auf 7,53 Mrd CHF nach 7,44 Mrd Ende Jahr. Die Eigenkapitalrendite betrug annualisiert und ohne den steuerlichen Einmaleffekt 8,7% (Ende 2010: 7,6%). Die Gruppensolvabilität wird mit 177 (172)% ausgewiesen. Den Swiss Solvency Test (SST) erfülle die Swiss Life nach internem Modell «problemlos», hiess es.

Gewinnzahlen überraschen Analysten
Damit hat der Lebensversicherer die Vorgaben der Analysten vor allem beim Reingewinn auch dank dem Einmaleffekt deutlich übertroffen. Im Durchschnitt (AWP-Konsens) hatten diese einen Gewinn von 262 Mio, einen Betriebsgewinn von 400 Mio sowie Bruttoprämien von 10,6 Mrd CHF erwartet. Das Eigenkapital wurde auf 7,65 Mrd CHF geschätzt.

Ziele des Milestone-Programms bestätigt
Im Ausblick bestätigt Swiss Life die Ziele des Milestone-Programms. Dabei wird unter anderem eine Reduktion der Kostenbasis (2008) bis ins Jahr 2012 um 350 Mio bis 400 Mio CHF angestrebt. Bis heute konnten die Kosten bereits um 324 Mio gesenkt werden. Weiter stieg die Neugeschäftsmarge auf 1,6% nach 0,9%. Hier wird ein Wert von 2,2% angestrebt. Bis 2012 soll die Eigenkapitalrendite der Gruppe zwischen 10% und 12% liegen.  (awp/mc/pg)

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