Swiss Life wächst profitabel und ist auf Zielkurs

Swiss Life wächst profitabel und ist auf Zielkurs

Zürich – Der Swiss-Life-Dampfer ist auf Kurs, um die Ziele des auf drei Jahre angelegten Strategieprogramms «Swiss Life 2021» zu erfüllen. Die Gruppe hat den Gewinn im ersten Halbjahr deutlich gesteigert und nun hoffen die Anleger auf eine erneut grosszügige Ausschüttung.

Getragen werden die Hoffnungen von der guten Cash-Entwicklung. In der ersten Jahreshälfte konnte Swiss Life knapp 800 Millionen Franken von den operativen Einheiten in die Kassen der Holding überführen, wie es am Dienstag hiess. Das waren 7 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Über die gesamten drei Jahre dürften damit der Holding bis zu 2,5 Milliarden Franken zugeführt werden.

Aus diesem Topf finanziert Swiss Life die Dividenden und die haben stetig zugenommen. In diesem Jahr kamen die Aktionäre in den Genuss von 21 Franken je Aktie nach 20 Franken im letzten Jahr und 16,50 sowie 13,50 Franken davor. Zudem wurden im grossen Stil eigene Aktien erworben.

Die Chancen stehen gut, dass es abermals zu einer Erhöhung der Ausschüttung kommt. «Wir haben dazu gute Voraussetzungen geschaffen», sagte Konzernchef Patrick Frost an einer Telefonkonferenz, ohne aber ein konkretes Versprechen abzugeben. Schliesslich werde erst an der Generalversammlung im kommenden Frühling darüber entschieden.

Profitabler Umbau
Den Bau dieser Geldmaschine hat die Swiss Life vor Jahren in Angriff genommen. Im Kern setzt die Gruppe dabei auf Geschäft, das weniger Kapital bindet als etwa traditionelle Lebensversicherungen, wo man sich an lang anhaltende Zinsversprechen bindet.

Zur tragenden Säule der Gruppe wurde das Kommissionsgeschäft mit Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Im ersten Halbjahr wuchsen die Gebühren- oder Fee-Erträge um 15 Prozent auf 1,08 Milliarden Franken und das Fee-Ergebnis stieg um 14 Prozent. Dem Asset Management mit Drittkunden flossen Neugelder in Höhe von 4,6 Milliarden zu und so rückten die verwalteten Vermögen nahe an die bis Jahresende angestrebten 100 Milliarden heran.

Neugeschäftsmarge erhöht
Hingegen sanken die Prämieneinnahmen um 7 Prozent auf 10,9 Milliarden Franken. Im BVG-Geschäft setzt der Konzern verstärkt auf teilautonomes Geschäft, das grösstenteils nicht in den Prämieneinnahmen ausgewiesen wird. Aufgrund der Zinsentwicklung tritt die Swiss Life dagegen bei Vollversicherungen auf die Bremse.

Im stark vom BVG-Geschäft geprägten Heimmarkt Schweiz sackte das Prämienvolumen um ein Fünftel auf 5,9 Milliarden Franken ab. Dies sei kaum von Belang, sagte Frost. Vielmehr gehe es darum, die Kennzahlen im Neugeschäft zu verbessern und mit teilautonomen Lösungen zuzulegen.

Im teilautonomen Geschäft nahmen die verwalteten Vermögen um rund 600 Millionen auf 5,4 Milliarden Franken zu. Das war nebst der Zinsentwicklung und sonstiger Verbesserungen im Geschäftsmix mit ein Grund, weshalb die Neugeschäftsmarge auf 4,4 Prozent von zuvor 1,7 Prozent kletterte.

In Frankreich erzielte Swiss Life ein Wachstum von 27 Prozent, etwa dank dem guten Verkauf anlagegebundener Lebensversicherungen. In Deutschland wurden weitere Finanzberater engagiert und sowohl die Prämieneinnahmen (+5%) als auch die Fees (+19%) nahmen zu.

Neue Ziele im November
Unter dem Strich kletterte der Reingewinn der Swiss Life in der ersten Jahreshälfte um 15 Prozent auf 618 Millionen Franken und der Betriebsgewinn nahm ebenso deutlich auf 876 Millionen zu. Damit hat die Swiss Life die Erwartungen der Analysten überboten.

Patrick Frost will die Gruppe künftig «erfolgreich weiterentwickeln». Die neuen Ziele dazu werden am Investorentag Ende November präsentiert. Für die Zukunft ist die Swiss Life bestens kapitalisiert, was sich an der Solvenzquote (SST) von rund 205 Prozent ablesen lässt. Das strategische Ziel dafür lautet auf 140 bis 190 Prozent.

An der Börse haben die Anleger nach dem zuletzt guten Lauf der Aktie Gewinne mitgenommen. Bis Handelsschluss büssten die Swiss Life-Titel in einem leicht fester tendierenden Gesamtmarkt (SMI: +0,5%) 1,7 Prozent auf 486,40 Franken ein. (awp/mc/ps)

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