Zürich – Die Swiss Life hat für das erste Halbjahr 2023 erstmals Zahlen nach den neuen Bilanzvorschriften IFRS 17/9 vorgelegt. Der Finanzkonzern steigerte trotz Gegenwind an den Immobilienmärkten den Gewinn und versüsst den Aktionärinnen und Aktionären den Abschluss mit dem nächsten Aktienrückkaufprogramm.
Trotz Belastungen bei den Immobilien und im Asset Management habe die Gruppe in der ersten Jahreshälfte gute Ergebnisse erzielt, sagte Konzernchef Patrick Frost am Mittwoch an einer Telefonkonferenz für Medienvertreter. Der Gewinn kletterte um 12 Prozent auf 630 Millionen Franken und das Betriebsergebnis nahm um 4 Prozent auf 836 Millionen zu.
Die seit Anfang Jahr geltenden Regeln sollen Einnahmen und Cash Flows realitätsnaher widergeben, indem Gewinne etwa aus langfristigen Verträgen in der Contractual Service Margin (CSM) in der Bilanz «gebunkert» und über die Zeit in die Erfolgsrechnung überführt werden. Zins- und Finanzmarktschwankungen beeinflussen dabei das Vorgehen.
Per Ende Juni wies Swiss Life eine CSM in Höhe von 15,9 Milliarden Franken aus, nachdem dafür per Ende 2022 ein Wert von 16,4 Milliarden Franken festgelegt worden war.
Durchzogenes Fee-Geschäft
Das Prämienvolumen stieg um 6 Prozent auf 11,5 Milliarden Franken, wobei ein Grossteil des Wachstums der vor gut einem Jahr von Swiss Re übernommenen Elipslife zuzuschreiben war. Im grossen Heimmarkt Schweiz nahmen die Prämien um 2 Prozent zu, während sich die Auslandsmärkte Deutschland (+3%) und Frankreich (-4%) unterschiedlich entwickelten.
Für das gebührengenerierende Geschäft haben die Bilanzanpassungen kaum Folgen. Die Swiss Life hat die Finanzberatung, Vermögensverwaltung sowie den Verkauf von Vorsorgeprodukten über die Jahre stetig ausgebaut. Im laufenden Jahr kam die Erfolgsstory aber ins Stocken.
Die sogenannten Fee-Erträge legten zwar noch um 3 Prozent auf 1,20 Milliarden Franken zu, doch das entsprechende Ergebnis nahm um 4 Prozent auf 343 Millionen ab. Finanzchef Matthias Aellig verwies auf die im Umfeld steigender Zinsen gewachsene Zurückhaltung bei Immobilientransaktionen. Immerhin haben sich die Neugeldzuflüsse von Drittkunden mehr als verdoppelt.
Auch in der Bewertung der Immobilien machte sich der Zinsanstieg bemerkbar. Die Swiss Life nahm Wertberichtigungen in Höhe von rund 400 Millionen Franken vor, vor allem auf Gewerbeimmobilien in Frankreich und Büro- und Verkaufsflächen in der Schweiz. Frost rechnet im zweiten Halbjahr mit weiteren Korrekturen, doch im 2024 sollte sich die Lage stabilisieren.
Weitere Aktienrückkäufe
Mit Blick auf die bis 2024 gesetzten Ziele sieht CEO Frost den Konzern gut auf Kurs. Bei der Eigenkapitalrendite (H1: 15,9%) dürfte die vorgegebene Bandbreite von 10 bis 12 Prozent sogar übertroffen werden und auch mit den für die Dividendenausschüttung massgebenden Cash-Transfers in die Holding sei man auf dem Weg dazu, hiess es.
Vor diesem Hintergrund und auch dank einer nach wie vor sehr robusten Kapitalisierung (SST-Quote: 215%) nimmt die Swiss Life den nächsten Aktienrückkauf von diesmal 300 Millionen Franken an die Hand. Seit Ende 2018 hatte man in drei Paketen bereits Aktien im Wert von 2,4 Milliarden zurückgekauft. (awp/mc/pg)