Patrick Frost, CEO Swiss Life. (Foto: Swiss Life)
Zürich – Die Swiss Life ist überraschend gut in das neue Geschäftsjahr gestartet. Die Gruppe trotzte im ersten Quartal 2015 den negativen Währungseinflüssen und vor allem den rekordtiefen Zinsen und gewann Geschäftsvolumen dazu. Gleichzeitig kann die Gruppe im Asset Management weiter stark zulegen.
Das Geschäftsvolumen wuchs in den Monaten Januar bis März um 7% auf 7,39 Mrd CHF; in Lokalwährungen resultierte gar ein Plus von 11%, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Damit übertraf die Swiss Life die Erwartungen der Analysten. Erfreulich hätten sich zudem auch die Kommissions- und Gebührenerträge entwickelt. Diese stammen im wesentlichen aus dem Asset Management und aus unabhängigen Beraterkanälen (inkl. ehemaliger AWD) und wuchsen um 6% auf 316 Mio CHF (+15% in LW). Gestützt hat hier allerdings auch die Übernahme der deutschen Corpus Sireo.
Grosse Nachfrage nach BVG-Lösungen
Wachstumstreiber im Versicherungsgeschäft war einmal mehr der Heimmarkt Schweiz, wo die Einnahmen um 8% auf 5,35 Mrd CHF gestiegen sind. Vor allem im Kollektivlebengeschäft mit den von KMU stark nachgefragten BVG-Vollversicherungslösungen, aber auch mit neuen Produkten in der Einzellebenversicherung habe die Swiss Life zugelegt, erklärte Finanzchef Thomas Buess an einer Telefonkonferenz.
Im «Schweizer» BVG-Geschäft allein wuchs das Volumen um 15% während der Gesamtmarkt ein Plus von 2% verzeichnet hat. Dieser Wachstumstrend dürfte sich aber im weiteren Jahresverlauf nicht im gleichen Tempo fortsetzen, gab Buess zu bedenken. Schliesslich wurden Repricing-Massnahmen vollzogen, was dämpfend wirke.
Wachstum in Frankreich und mit PPLI
In Frankreich legten die Prämieneinahmen in Lokalwährungen um 8% zu, in Franken resultierte dagegen ein Rückgang um 5% auf 1,09 Mrd CHF. Insbesondere mit fondsgebundenen Produkten wusste die Swiss Life in der «Grande Nation» zu brillieren. Bereits machen diese Lösungen im französischen Neugeschäft einen Anteil von 60% aus.
In Deutschland legt die Swiss Life aus Profitabilitätsgründen grosse Zurückhaltung beim Zeichnen von tiefermargigem Geschäft in der Einzellebenversicherung an den Tag. Das führte zu einem Volumenrückgang in der Einheit von 16% auf 355 Mio CHF (-4% in LW).
Dagegen liess die Markteinheit International, wo ein Grossteil im PPLI-Wrapper-Geschäft mit vermögenden Kunden angesiedelt ist, mit einem Anstieg des Prämienvolumens um 50% auf 606 Mio (+69% in LW) aufhorchen. Gewachsen sei man stark in Singapur und etwas moderater in Luxembourg, sagte Buess. Allerdings sei der deutliche Anstieg in erster Linie auf das schwache Vorjahresquartal zurückzuführen.
Stabiles Anlagegeschäft
Mit einer im Vergleich zum Jahresende mehr oder weniger unveränderten Asset Allocation hielt die Swiss Life den direkten Anlageertrag im ersten Quartal mit 1,1 Mrd CHF auf Vorjahresniveau. Die Netto-Anlagerendite belief sich im Quartal nicht annualisiert auf 0,9% nach 1,0% im Vorjahr. Buess geht davon aus, dass die Rendite Ende Jahr am unteren Ende des Zielbands von 3,1-3,3% liegen dürfte.
Die Gruppensolvenzquote (Solvency I) stieg seit Ende 2014 mit den höher bewerteten Anleihen um 15 Prozentpunkte auf 284%. Um nicht realisierte Gewinne und Verluste auf Anleihen bereinigt lag die Quote bei 193% nach 196% und auf Basis des Swiss Solvency Tests (SST) bewege sich die Gruppe nach wie vor im «Grünen Bereich», hiess es.
Mit Zielen «auf Kurs»
Mit Blick auf die im Programm «Swiss Life 2015» gesetzten Zielen sei man «auf Kurs» so Buess weiter. Bereits hat die Swiss Life Kosten im Umfang von rund 155 Mio CHF eingespart (Ziel: 130-160 Mio). Und auch das Renditeziel von 8-10% dürfte am Jahresende erreicht werden. Am Investorentag im November setzt sich der Lebensversicherer neue Vorgaben.
An der Börse starteten Swiss Life zunächst mit festeren Notierungen in den Tag, drehten in der Folge mit dem sich deutlich abschwächenden Gesamtmarkt in die Verlustzone. Bis Handelsende büssten die Papiere um 0,3% ein (SPI: -0,8%). (awp/mc/pg)