Swiss Life bleibt im Kommissionsgeschäft auf Wachstumskurs
Zürich – Die Swiss Life ist solide ins Jahr 2022 gestartet. Während der Finanzkonzern das Kommissionsgeschäft stetig ausbaut und dort im Startquartal stark zulegen konnte, bleibt die Gruppe bei der Aufnahme von Vorsorgegeldern in der Vollversicherung vorsichtig.
Das zeigt sich auch in den am Mittwoch zum ersten Quartal vorgelegten Kennzahlen: Da kletterten die Gebühreneinnahmen beziehungsweise Fee-Erträge um 10 Prozent auf 579 Millionen Franken. Währungsbereinigt betrug das Wachstum gar 14 Prozent. Die Prämieneinnahmen im Versicherungsgeschäft nahmen dagegen nur um 1 Prozent auf 6,86 Milliarden Franken zu (+3% in LW).
Wachstum im Fee-Geschäft
Wachstumstreiber des Fee-Geschäfts waren die Swiss Life Asset Managers, wo die Vermögen der eigenen Gesellschaften und von Drittkunden wie Pensionskassen oder Anlagestiftungen betreut werden. Die Fee-Erträge nahmen in diesem Bereich um einen Fünftel auf 241 Millionen Franken zu.
Im Asset Management machten sich aber auch die durch Zins- und Inflationssorgen belasteten Entwicklungen an den Finanzmärkten bemerkbar. Vor diesem Hintergrund fielen die für Drittkunden verwalteten Vermögen seit Jahresbeginn leicht auf 102,3 Milliarden Franken zurück. Und der Nettoneugeldzufluss betrug 1,23 Milliarden Franken nach hohen 2,92 Milliarden im Vorjahr.
Die Swiss Life steigerte zudem die Einnahmen aus dem Verkauf von Finanzprodukten und Dienstleistungen (+12%) sowie aus den eigenen Beraterkanälen (+2%). Dabei habe sich erneut das Geschäft mit anlagegebundenen Vorsorgeprodukten in Frankreich sehr gut entwickelt, betonte Finanzchef Matthias Aellig an einer Telefonkonferenz.
In Deutschland baute die Swiss Life derweil das Beraternetzwerk weiter aus. Seit Jahresbeginn stieg die Beraterzahl um fast ein Fünftel auf über 5730. Den Plänen zufolge soll sie bis am Ende der Strategieperiode «Swiss Life 2024» auf 6500 klettern.
Teilautonome BVG-Lösungen im Fokus
Im Heimmarkt Schweiz lagen die Fee-Erträge mit 83 Millionen Franken leicht über Vorjahr und die Bruttoprämien stiegen nur um 1 Prozent auf 4,32 Milliarden Franken. Aellig begründete dies damit, dass die Swiss Life in der Beruflichen Vorsorge (BVG) im Geschäft mit Vollversicherungen Vorsicht walten lässt und vermehrt teilautonome Lösungen verkauft.
Die Nachfrage nach diesen Lösungen sei nach wie vor gross, sagte Aellig. Die im teilautonomen Geschäft verwalteten Vermögen kletterten auf 6,3 Milliarden Franken nach 5,6 Milliarden Ende 2021. Hier tragen die Firmenkunden die Finanzmarktrisiken grösstenteils selbst und die Swiss Life nimmt die Sparbeiträge nicht in die eigene Erfolgsrechnung auf.
Angaben zum Ergebnis macht die Swiss Life zu ersten Quartal nicht, hingegen solche zu den Kapitalanlagen: Die direkten Anlageerträge betrugen 0,97 Milliarden Franken nach 0,95 Milliarden im Vorjahr. Und die nicht annualisierte Nettoanlagerendite erhöhte sich leicht auf 0,9 Prozent.
Die Swiss Life sei gut in die bis 2024 laufende Strategieperiode gestartet, sagte Aellig. Dabei änderten auch die derzeitigen Inflations- und Zinstrends nichts an der Zielausrichtung. Während auf dem grossen Bond-Portfolio der Swiss Life kurzfristig Wertverluste entstehen könnten, sei der Zinsanstieg fürs Versicherungsgeschäft langfristig positiv zu werten, so Aellig. (awp/mc/pg)