Swiss Re 2012 mit Gewinnsprung auf 4,2 Mrd Dollar

Michel M. Liès

Michel M. Liès. (Foto: zvg)

Swiss Re-CEO Michel Liès. (Foto: Swiss Re)

Zürich – Der Rückversicherer Swiss Re hat den Reingewinn im Geschäftsjahr 2012 gegenüber dem Vorjahr stark gesteigert. Während im Jahr 2011 der Tsunami in Japan und grosse Naturkatastrophen in Australien, Neuseeland oder Thailand das Ergebnis überdurchschnittlich stark belastet haben, fielen die Schadenkosten im Jahr 2012 trotz des US-Wirbelsturms ‹Sandy› deutlich tiefer aus. Die Aktionäre dürfen sich im Jubiläumsjahr (150 Jahre) auf eine grosszügige Ausschüttung mit Sonderdividende freuen.

Der Gewinn von Swiss Re betrug in der Berichtsperiode 4,2 Mrd USD nach 2,6 Mrd, was einem Plus von 60% entspricht. Der Schaden-Kosten-Satz (Combined Ratio) der Gruppe verbesserte sich auf 83,1% von 104,7%. Damit wurde die Marktvorgaben klar übertroffen.

Sonderdividende von 4 Franken
Der Verwaltungsrat schlägt der kommenden Generalversammlung vom 10. April die Ausschüttung einer ordentlichen Dividende von 3,50 (VJ 3,00 CHF) sowie einer Sonderdividende von 4,00 CHF vor. Insgesamt würden damit aus den Kapitalanlagenreserven von der Verrechnungssteuer befreit 2,8 Mrd USD ausgeschüttet.

Hohe Eigenkapital-Rendite
Das Ergebnis zeige, dass die Strategie von Swiss Re greife, wird Group CEO Michel Liès in der Mitteilung zitiert. Der Gewinn je Aktie kletterte auf 11,85 USD nach 7,68 USD, das Eigenkapital erhöhte sich um 15% auf 34,0 Mrd USD. Swiss Re erreichte somit eine Eigenkapitalrendite von 13,4% nach 9,6% im Vorjahr. Je Titel steht der Buchwert nun bei 95,87 USD (87,76 CHF) nach 86,35 USD (80,74 CHF).

«Hervorragende» Anlageergebnisse
Auch die Anlageergebnisses seien «hervorragend» ausgefallen, so der CEO weiter. Auf den Kapitalanlagen erzielte Swiss Re eine Anlagerendite von 4,0% (4,4%) bei Erträgen von 4,5 Mrd USD. Inklusive Anpassungen in den Büchern (nicht-realisierte Gewinne/Verluste) belief sich die Gesamtanlagerendite auf 5,4% nach 8,7%.

Für das vierte Quartal weist Swiss Re einen Gewinn von 0,80 Mrd USD nach 0,98 Mrd im Vorjahr aus. Der Wirbelsturm ‹Sandy›, der im Schlussquartal weite Teile der US-Ostküste verwüstet hat, belaste das Ergebnis voraussichtlich mit 900 Mio. Damit hält Swiss Re an der Schätzung von Ende November fest.

Volumen gesteigert
Durch das Auslaufen des Quotenrückversicherungsvertrags mit Berkshire Hathaway per Ende 2012 hat Swiss Re auch das Geschäftsvolumen im Jahr stark gesteigert. Die verdienten Prämien der Gruppe erhöhten sich um 16% auf 24,7 Mrd USD.

P&C Re
Besonders erfreut zeigt sich Michel Liès von der Entwicklung in der Hauptsparte P&C Re. Der Sach-Rückversicherungsteil steuerte 3,0 (VJ 1,9) Mrd USD zum Gewinn bei und die verdienten Prämien wuchsen um 22% auf 12,3 Mrd. Die Combined Ratio verbesserte sich um 23,3 Prozentpunkte auf 80,7%, wobei die Auflösung von Reserven für Geschäft aus früheren Jahren die Kennzahl mit 8,1 Punkten positiv beeinflusst hat.

Life&Health
Im Bereich Life&Health ging der Gewinn aufgrund tieferer Erträge aus Kapitalanlagen um 56% auf 0,74 Mrd USD zurück, die Einnahmen erhöhten sich um 5,4% auf 10,5 Mrd, während die Leistungsquote mit 75,5% leicht über Vorjahr steht.

Corporate Solutions
Die sich im Aufbau befindenden Corporate Solutions (Versicherungslösungen für global tätige Konzerne) steigerte den Gewinn auf 196 Mio USD nach 81 Mio im Vorjahr und die Combined Ratio fiel unter die Schwelle von 100%. Das Segment erhöhte die Prämieneinnahmen um 18% auf 2,28 Mrd, wobei bis 2015 ein Volumen von 4 bis 5 Mrd und eine Rendite von 10 bis 15% angestrebt wird.

Admin Re
Die Sparte Admin Re musste einen Ergebnisrückgang von 44% auf 183 Mio USD hinnehmen, was in erster Linie auf den Verkauf des US-Geschäfts zurückzuführen sei. Ohne diese Auswirkungen läge das Ergebnis bei 582 Mio.

Bei Finanzzielen auf Kurs
Mit den Finanzzielen für die Jahre 2011 bis 2015 sieht sich Swiss Re auf Kurs. Ein Ziel ist es, die Rendite der 5-jährigen US-Staatsanleihen um 700 Basispunkte zu übertreffen. Zudem sollen der Gewinn je Aktie und das ökonomische Eigenkapital pro Aktie (plus Dividende) jährlich jeweils um rund 10% wachsen, womit dieser 2015 in etwa bei 10 USD liegen dürfte.

Ordentliche Dividende soll weiter erhöht werden
Ein weiteres Ziel ist das Ausschütten einer nachhaltigen Dividende. Man sei bestrebt, die ordentliche Dividende weiter zu erhöhen, meint CFO Georg Quinn. «Darüber hinaus wollen wir expandieren und attraktive Geschäftsgelegenheiten nutzen, die unseren Rentabilitätskriterien gerecht werden.» Die Kapitalausstattung soll hoch bleiben.

Prämienwachstum von 11 % in Januar-Erneuerungsrunde
In der Januar-Runde zur Erneuerung von Rückversicherungsverträgen, die wichtigste und umfangreichste Erneuerungsrunde im Jahr, hat Swiss Re ein Prämienwachstum von 11% erreicht, während die Preise im Durchschnitt um 2% gestiegen sind. Im Jahr 2013 dürfte mit dem Auslaufen des Berkshire-Vertrags weiteres Wachstum möglich sein. Zudem strebt Swiss Re im laufenden Jahr eine Combined Ratio von 93% an, wie aus der Präsentation hervorgeht. (awp/mc/pg)

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